Forschungsprofil der IPU

Das Forschungsprofil der IPU erweitert die in den letzten Jahrzehnten primär verhaltenswissenschaftliche Ausrichtung der akademischen Psychologie an den meisten staatlichen Universitäten um eine kultur- und sozialwissenschaftliche sowie sozialpsychologische und psychoanalytische  Perspektive. Damit werden Schnittstellen zwischen klinischen und außerklinischen Perspektiven von Psychologie und Psychotherapie, auch auf Basis der Psychoanalyse als kulturreflexiver Methodik, ausfindig gemacht. So soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass psychische Prozesse, einschließlich Bewältigungsmuster, sowohl in individueller als auch soziokultureller Hinsicht vielfältig bedingt sind und interaktiv variieren, es also stets um Vermittlungsprozesse von verschiedenen Ebenen des Sozialen sowie der je individuellen, psychisch disponierten Verarbeitungsweisen geht.

Insofern ist die Forschung an der IPU nicht entweder den Naturwissenschaften oder den Sozialwissenschaften zuzuordnen, sondern liegt in den Übergängen zwischen beiden Fächerkulturen. Sie zeichnet sich durch multiperspektivische und transdisziplinäre Herangehensweisen aus. Entsprechend bedient sich die Forschung an der IPU theoretisch-geisteswissenschaftlicher bzw. hermeneutischer Methoden ebenso wie empirischer, qualitativer und quantitativer Zugänge. Sie schließt methodologische und wissenschaftstheoretische Reflexionen ein und trägt zur Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des Methodenreservoirs der psychologischen und psychoanalytischen Forschung bei.

Das Forschungsprofil der IPU umfasst drei übergreifende Schwerpunkte:

  1. Psychotherapieforschung mit einem breiten Spektrum an Fragestellungen der Psychotherapieprozess- und Outcomeforschung
  2. Transformationsforschung, die gesamtgesellschaftliche und kulturelle Transformationsprozesse aus inter- und transdisziplinärer Perspektive mit verschiedenen methodischen Zugängen untersucht. Diese Transformationsprozesse haben signifikante Auswirkungen auf die Akteure in all ihren Lebensbereichen, die zu spannungsreichen Normierungen und Praxisveränderungen führen.
  3. Konzeptforschung, die an der Schnittstelle von Psyche und Gesellschaft u. a. kulturpsychologisch argumentiert und ihr Augenmerk vor allem auf die psychoanalytische Subjekt- und Erkenntnistheorie und Diskurskritik richtet

Unsere Forschung

Die hier aufgeführten Projekte sind alle drittmittelgefördert. Informationen zu Anschubfinanzierung finden Sie hier.

Psychotherapieforschung

Psychotherapieoutcome- und Prozessforschung untersuchen, ob und wie Psychotherapie wirkt. Hierfür werden Therapiekonzepte für Patientinnen und Patienten aller Altersbereiche und mit unterschiedlichen Problemlagen entwickelt und anhand evidenzbasierter Methoden überprüft. In Prozessstudien zu Wirkfaktoren und -mechanismen wird klinisches Material mit Hilfe vielfältiger Methoden und Zugänge untersucht, um besser zu verstehen, wie bestimmte Interventionen wirken. Eine weitere Zielsetzung ist es, die Qualität von Psychotherapie zu sichern und weiterzuentwickeln. Mehr lesen
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Transformationsforschung

Die Analyse kultureller und gesellschaftlicher Transformationsprozesse nimmt die widersprüchlichen Erfahrungen, Wahrnehmungsweisen, Identitätsangebote und Handlungsoptionen von Subjekten und sozialen Gruppen unter den Bedingungen einer sich radikal wandelnden gesellschaftlichen Wirklichkeit in den Blick. Entfaltet wird eine psychoanalytisch informierte und wesentlich empirisch-qualitativ fundierte, transdisziplinäre und gesellschaftskritische Perspektive, mit der die Möglichkeiten individueller und kollektiver Emanzipation untersucht werden soll. Mehr lesen
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Interner Forschungsbereich

Junge Wissenschaft

Forschungskonzeption

Nachwuchsförderkonzept

Promotionsordnung

Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis