An der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin besteht die Möglichkeit, sich um ein Deutschlandstipendium zu bewerben. Die Höhe des Stipendiums beträgt monatlich 300 Euro und setzt sich je zur Hälfte aus privaten Spenden sowie einem von der Bundesrepublik Deutschland getragenen Anteil zusammen.
Das Deutschlandstipendium dient der Förderung von Studierenden, die aufgrund ihres bisherigen Engagements und Werdegangs über ein besonderes Potenzial verfügen und herausragende Leistungen in Studium oder Beruf erbringen. Soziale, familiäre und persönliche Umstände werden hier mit einbezogen.
Um ein Deutschlandstipendium können sich ausschließlich Studierende bewerben, die an der IPU Berlin immatrikuliert sind und innerhalb der Regelstudienzeit studieren.
Zum Wintersemester 2024/25 startet an der IPU Berlin eine neue Themenklasse des Deutschlandstipendiums. Zudem können in den bereits laufenden Themenklassen Nachrückerplätze vergeben werden. In den Themenklassen werden jeweils fünf Stipendiatinnen bzw. Stipendiaten gefördert, die zu einer wissenschaftlichen Fragestellung im Rahmen ihres Studiums im Austausch stehen und von einer IPU-Professorin oder einem IPU-Professor begleitet werden. Die Klasse trifft sich in lockeren Abständen, etwa zwei Mal im Semester, und erörtert das Thema, das auch Eingang bspw. in Semester- oder Abschlussarbeiten finden kann.
Die aktuellen Themen sind:
Gefördert durch den Stiftungsfond „Priv.-Doz. Dr. Harald Leupold-Löwenthal“.
Flucht und Migration waren wiederkehrende Forschungsschwerpunkte des Wiener Psychiaters, Neurologen und Psychoanalytikers Harald Leupold-Löwenthal (1926-2007). Solche oder verwandten Extremerfahrungen verändern die direkt Betroffenen und können sich auch auf Personen im Umfeld auswirken. Studierende, deren wissenschaftliches Interesse in diesem Themengebiet angesiedelt ist, sollten eine Bewerbung in Betracht ziehen. Die Psychoanalyse als Erkenntnismethode bietet den Rahmen der Themenklasse und lässt Raum für individuelle Schwerpunktsetzungen.
Ansprechpartnerin und Begleiterin der Themenklasse ist Prof. Dr. Benigna Gerisch.
Gefördert durch den Stiftungsfond „Priv.-Doz. Dr. Harald Leupold-Löwenthal“.
Das Thema Aggression und Gewalt bildete einen der Forschungsschwerpunkte des Wiener Psychiaters, Neurologen und Psychoanalytikers Harald Leupold-Löwenthal (1926-2007). Eine Bewerbung ist für Studierende interessant, die sich bereits mit einem Thema aus diesem Bereich befassen oder eine entsprechende Auseinandersetzung planen. Die Themenklasse ist dabei so angelegt, dass ein möglichst großer Spielraum zur individuellen Schwerpunktsetzung entsteht. Perspektiven zu Fragestellungen rund um Aggressionen als subjekttheoretisches Thema sind dabei genauso gefragt wie die Behandlung von Gewalterfahrungen (etwa aus Kriegserlebnissen), Traumata oder Traumafolgestörungen. Das verbindende Element der Klas-se bildet die Psychoanalyse als wissenschaftliche Disziplin und methodischer Hintergrund.
Ansprechpartner und Begleiter der Themenklasse ist Prof. Dr. Phil Langer.
Gefördert durch die Friedrich Stiftung Hannover.
Wir leben in einer Zeit der Ungewissheit. Es sind vor allem die Stichwörter Krieg und Frieden, Umweltschutz und Klimaentwicklung sowie soziale und politische Stabilität – drei Sphären, die Unübersichtlichkeit erzeugen und diese Ungewissheit forcieren. Persönliche Orientierungen sind in dieser Situation schwieriger zu gewinnen, aber zugleich notwendig, um Hoffnung zu ermöglichen und konstruktives Handeln auszulösen. Das kann mit besonderen psychischen Herausforderungen verbunden sein, insbesondere dann, wenn Perspektivlosigkeit empfunden wird, Angst mit im Spiel ist oder ein Gefühl von Ohnmacht.
Hier positive psychische Ressourcen zu aktivieren und danach zu fragen, welche Voraussetzungen Selbstvertrauen und Zuversicht bestärken könnten und wie vielleicht auch Ängste, Selbstzweifel oder Mutlosigkeit durch therapeutische Intervention zu kompensieren wären, kann interessante Fragestellungen eröffnen. Zugleich ist dabei die unbewusste Dimension solcher emotionalen Zustände besser zu erkennen und zu analysieren. Das Thema ist interdisziplinär angelegt, weil auch Bezüge zur Geschichtswissenschaft, zur Politologie und vor allem zur Zukunfts- bzw. Transformationsforschung hergestellt werden.
Letzten Endes geht es im Rahmen der Themenklasse Zukunft um transformationspsychologische Zugänge zum gesellschaftlichen Wandel, dessen Tempi und Dynamik mit komplexen Herausforderungen verbunden sind.
Begleitet wird die Klasse durch Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz und Tara Loeber (wissenschaftliche Mitarbeiterin).
Gefördert durch den Verein der Freunde und Förderer der IPU e. V. und die Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse.
Künstliche Intelligenz ist ein sich aktuell ausdifferenzierter Themenbereich, der nicht zuletzt psychoanalytisch relevante Fragestellungen berührt. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz beeinflusst Subjektivierungsprozesse grundlegend. Hier ist u. a. die Frage nach der Beziehungsgestaltung zur Künstlichen Intelligenz zu stellen, die bspw. unsere Arbeitsprozesse verändern wird und bereits verändert. Auch die Frage nach der Rolle Künstlicher Intelligenz im psychotherapeutischen Kontext knüpft hier an.
Der Themenbereich ist bewusst weit gefasst, um Raum zur Entfaltung individueller Perspektiven zu bieten. Die Klasse spricht insbesondere Studierende an, die aktuell bereits mit einem Thema zur Künstlichen Intelligenz in psychoanalytischer Perspektive befasst sind oder hier zukünftig einen Schwerpunkt setzen möchten.
Als Ansprechpartner begleiten Prof. Dr. Birgit Stürmer und Prof. Dr. Thomas Kühn die Klasse.
Bachelor- wie Masterstudierende können sich sowohl für ein allgemeines, also nicht-themengebundenes als auch ein themengebundenes Deutschlandstipendium bewerben. Letzteres bedeutet, dass sie in ihrer Bewerbung auch die von ihnen bevorzugte Themenklasse angeben und ihr Interesse daran in einem kurzen Motivationsschreiben begründen. Bei Interesse an einer Themenklasse ist das bevorzugte Thema und als Zweitwunsch ein Ersatzthema anzugeben. Der Zweitwunsch ist gleichfalls im Motivationsschreiben kurz zu begründen. Eine Jury entscheidet dann über die Bewilligung des Deutschlandstipendiums und ggf. die Aufnahme in eine der Themenklassen.
Das Stipendium ist unabhängig vom Bezug von BAföG oder der Einkommenssituation. Lediglich Studierende, die bereits eine begabungs- bzw. leistungsabhängige materielle Förderung durch öffentliche oder öffentlich unterstützte Einrichtungen im In- oder Ausland in Höhe von mehr als 30 Euro monatlich erhalten, sind von einer Förderung ausgeschlossen.
Die Bewerbungsphase für das Sommersemester 2025 startet im Dezember 2024.
Höhe des Stipendiums und Förderungshöchstdauer
Interessentinnen und Interessenten wird die Entscheidung über die Vergabe eines Stipendiums zu Beginn jenes Semesters mitgeteilt, für das sie sich beworben haben (z. B. für das Sommersemester im April, für das Wintersemester im Oktober).
Einzelheiten zur jeweiligen Förderdauer sind im Bewilligungsbescheid geregelt. Der Bewilligungsbescheid benennt darüber hinaus die Höhe des Stipendiums und die Förderungshöchstdauer. Die max. Förderungshöchstdauer richtet sich nach der Regelstudienzeit des jeweiligen Studiengangs (Bachelor i. d. R sechs Semester und Master max. vier Semester) abzüglich der bereits studierten Fachsemester zum Zeitpunkt der Antragstellung.
Wir danken unseren Förderinnen und Förderern, die das Deutschlandstipendium für unsere Studierenden ermöglichen:
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