An der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin besteht die Möglichkeit, sich um ein Deutschlandstipendium zu bewerben. Die Höhe des Stipendiums beträgt monatlich 300 Euro, es wird für zwei Jahre gezahlt und setzt sich je zur Hälfte aus privaten Spenden sowie einem von der Bundesrepublik Deutschland getragenen Anteil zusammen.
Das Deutschlandstipendium dient der Förderung von Studierenden, die aufgrund ihres bisherigen Engagements und Werdegangs sowie unter Berücksichtigung sozialer, familiärer und persönlicher Umstände über ein besonderes Potenzial verfügen und herausragende Leistungen in Studium oder Beruf erbringen.
Um ein Deutschlandstipendium können sich ausschließlich Studierende bewerben, die an der IPU Berlin immatrikuliert sind und innerhalb der Regelstudienzeit studieren.
Ab dem Wintersemester 2023/24 gibt es an der IPU Berlin auch Themenklassen des Deutschlandstipendiums. Dabei werden unter einer bestimmten wissenschaftlichen Fragestellung, die im Rahmen des Studiums bearbeitet wird, jeweils fünf Stipendiatinnen bzw. Stipendiaten zusammengefasst und von einer IPU-Professorin oder einem IPU-Professor begleitet. Die Klasse trifft sich in lockeren Abständen, etwa zwei Mal im Semester, und erörtert das Thema, das auch Eingang bspw. in Semester- oder Abschlussarbeiten finden kann.
Die diesjährigen Themen sind:
Bachelor- wie Masterstudierende können sich sowohl für ein allgemeines, also nicht-themengebundenes Deutschlandstipendium als auch, wenn daran Interesse besteht, für die Mitarbeit in einer Themenklasse des Stipendiums bewerben. Letzteres bedeutet, dass sie in ihrer Bewerbung auch die von ihnen bevorzugte Themenklasse angeben und ihr Interesse daran in einem kurzen Motivationsschreiben begründen. Eine Jury entscheidet dann über die Bewilligung des Deutschlandstipendiums und ggf. die Aufnahme in eine der Themenklassen.
Das Stipendium ist unabhängig vom Bezug von BAföG oder der Einkommenssituation. Lediglich Studierende, die bereits eine begabungs- bzw. leistungsabhängige materielle Förderung durch öffentliche oder öffentlich unterstützte Einrichtungen im In- oder Ausland in Höhe von mehr als 30 Euro monatlich erhalten, sind von einer Förderung ausgeschlossen.
Die nächsten Ausschreibungen für das Deutschlandstipendium finden zum Wintersemester 2023/24 statt. Bewerbungen können im Zeitraum vom 12. Juli bis 3. September 2023 eingereicht werden.
Geben Sie bei Ihrer Bewerbung bitte an, ob Sie sich für eine unserer Themenklassen interessieren. Ein Motivationsschreiben ist für jede Bewerbung erforderlich, bei der Bewerbung auf eine Themenklasse sollte der Bezug zum Thema klar werden.
Wählen Sie aus, für welches Stipendienangebot Sie sich bewerben wollen
Das Thema Aggression und Gewalt bildete einen der Forschungsschwerpunkte des Wiener Psychiaters, Neurologen und Psychoanalytikers Harald Leupold-Löwenthal (1926-2007). Eine Bewerbung ist für Studierende interessant, die sich bereits mit einem Thema aus diesem Bereich befassen oder eine entsprechende Auseinandersetzung planen. Die Themenklasse ist dabei so angelegt, dass ein möglichst großer Spielraum zur individuellen Schwerpunktsetzung entsteht. Perspektiven zu Fragestellungen rund um Aggressionen als subjekttheoretisches Thema sind dabei genauso gefragt wie die Behandlung von Gewalterfahrungen (etwa aus Kriegserlebnissen), Traumata oder Traumafolgestörungen. Das verbindende Element der Klasse bildet die Psychoanalyse als wissenschaftliche Disziplin und methodischer Hintergrund.
Ansprechpartner und Begleiter der Themenklasse ist Prof. Dr. Phil Langer.
Es werden in diesem Jahr fünf Stipendien vergeben.
Künstliche Intelligenz ist ein sich aktuell ausdifferenzierter Themenbereich, der nicht zuletzt psychoanalytisch relevante Fragestellungen berührt. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz beeinflusst Subjektivierungsprozesse grundlegend. Hier ist u. a. die Frage nach der Beziehungsgestaltung zur Künstlichen Intelligenz zu stellen, die bspw. unsere Arbeitsprozesse verändern wird und bereits verändert. Auch die Frage nach der Rolle Künstlicher Intelligenz im psychotherapeutischen Kontext knüpft hier an.
Der Themenbereich ist bewusst weit gefasst, um Raum zur Entfaltung individueller Perspektiven zu bieten. Die Klasse spricht insbesondere Studierende an, die aktuell bereits mit einem Thema zur Künstlichen Intelligenz in psychoanalytischer Perspektive befasst sind oder hier zukünftig einen Schwerpunkt setzen möchten.
Als Ansprechpartner begleiten Prof. Dr. Birgit Stürmer und Prof. Dr. Thomas Kühn die Klasse.
Es werden in diesem Jahr fünf Stipendien vergeben.
Wir leben in einer Zeit der Ungewissheit. Es sind vor allem die Stichwörter Krieg und Frieden, Umweltschutz und Klimaentwicklung sowie soziale und politische Stabilität – drei Sphären, die Unübersichtlichkeit erzeugen und diese Ungewissheit forcieren. Persönliche Orientierungen sind in dieser Situation schwieriger zu gewinnen, aber zugleich notwendig, um Hoffnung zu ermöglichen und konstruktives Handeln auszulösen. Das kann mit besonderen psychischen Herausforderungen verbunden sein, insbesondere dann, wenn Perspektivlosigkeit empfunden wird, Angst mit im Spiel ist oder ein Gefühl von Ohnmacht.
Hier positive psychische Ressourcen zu aktivieren und danach zu fragen, welche Voraussetzungen Selbstvertrauen und Zuversicht bestärken könnten und wie vielleicht auch Ängste, Selbstzweifel oder Mutlosigkeit durch therapeutische Intervention zu kompensieren wären, kann interessante Fragestellungen eröffnen. Zugleich ist dabei die unbewusste Dimension solcher emotionalen Zustände besser zu erkennen und zu analysieren. Das Thema ist interdisziplinär angelegt, weil auch Bezüge zur Geschichtswissenschaft, zur Politologie und vor allem zur Zukunfts- bzw. Transformationsforschung hergestellt werden.
Letzten Endes geht es im Rahmen der Themenklasse Zukunft um transformationspsychologische Zugänge zum gesellschaftlichen Wandel, dessen Tempi und Dynamik mit komplexen Herausforderungen verbunden sind.
Begleitet wird die Klasse durch Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz und Tara Loeber (wissenschaftliche Mitarbeiterin).
Es werden in diesem Jahr fünf Stipendien vergeben.
Es werden in diesem Jahr fünf Stipendien vergeben.
Höhe des Stipendiums und Förderungshöchstdauer
Interessentinnen und Interessenten wird die Entscheidung über die Vergabe eines Stipendiums zu Beginn jenes Semesters mitgeteilt, für das sie sich beworben haben (z. B. für das Sommersemester im April, für das Wintersemester im Oktober).
Einzelheiten zur jeweiligen Förderdauer sind im Bewilligungsbescheid geregelt. Der Bewilligungsbescheid benennt darüber hinaus die Höhe des Stipendiums und die Förderungshöchstdauer. Die max. Förderungshöchstdauer richtet sich nach der Regelstudienzeit des jeweiligen Studiengangs (Bachelor i. d. R sechs Semester und Master max. vier Semester) abzüglich der bereits studierten Fachsemester zum Zeitpunkt der Antragstellung.
Wir danken unseren Förderinnen und Förderern, die das Deutschlandstipendium für unsere Studierenden ermöglichen:
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