Prof. Dr. Dr. Dorothea Huber
In der Münchener Psychotherapiestudie (MPS), einer prospektiv, teilweise randomisierten, teilweise quasi-experimentellen Prozess-Outcomestudie, wurden die individuellen Therapieziele aller Patient:innen (n=100) mit der Methode des Goal Attainment Scaling (GAS; Kieresuk & Sherman 1986) vor Beginn der Psychotherapie erfasst. Die Erhebung erfolgte durch externe Interviewer:innen, blind für die anschließend randomisierten Therapieformen: Analytische Psychotherapie (PA), Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (PT) und Kognitive Verhaltenstherapie (VT). Die Selbsteinschätzung der Patient:innen über das Erreichen der eigenen Ziele wurde in halbjährlichen Verlaufsuntersuchungen, sowie nach Therapieende (post) und zur Ein-, Zwei- und Dreijahres Katamnese, erfasst.
Zusätzlich werden die von den Patient:innen genannten Ziele qualitativ untersucht und drei Kategorien: Selbst, Objekt und Symptom zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt nach einem eigens entwickelten Fremdeinschätzungs-Instrument und wird durch drei trainierte Rater:innen konsensuell erhoben.
Erste Ergebnisse der explorativen Untersuchung zeigen, dass Patient:innen der PA und PT Gruppe nach Therapieende (post), sowie zur Ein-, Zwei- und Dreijahres Katamnese in der Erreichung der individuellen Patient:innenziele erfolgreicher sind, als Patient:innen aus der VT Vergleichsgruppe. Die Untersuchung der Kategorien der Ziele zeigt zudem, dass die Kategorie Selbst deutlich gegenüber der Kategorie Objekt überwiegt.
Ziel der Studie ist es zu zeigen, ob sich Unterschiede in den Entwicklungslinien der individuellen Therapieziele der Patient:innen zwischen den Therapieformen PA, TP und VT finden und welche Rolle die individuellen, von Patient:innen definierten Therapieziele für den Verlauf der Psychotherapie von depressiven Patient:innen spielen.
Originalsprache: Deutsch
Dr. Günther Klug (Klinikum rechts der Isar, München)
Prof. Dr. Lars Kuchinke (IPU Berlin)
Levin Laser (IPU Berlin)
Projektbeginn: 01/2018
Projektende: 12/2024