Prof. Dr. Bernd Ahrbeck
Prof. Dr. Rainer Lehmann (Humboldt Universität, Institut für Rehabilitationswissenschaften)
Das vorliegende Forschungsprojekt ist eine Langzeitstudie, welche die gesamte Grundschulzeit (in Berlin sechsjährig) umfasst und die Bestimmung von Gelingensaspekten einer gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung zum Ziel hat. Kinder mit Behinderung wiesen Entwicklungsprobleme in den Schwerpunkten Lernen, Sprache und emotional-sozialer Entwicklung auf. Es wurden sowohl qualitative Verlaufsdaten zur Leistungs- und emotional-sozialen Entwicklung erhoben, wie auch qualitative Informationen, welche Erfahrungen und Sichtweisen von SchülerInnnen, LehrerInnen, Schulleitungen und Eltern widerspiegeln. Die Studie umfasst die gesamte Grundschulzeit, sowie den Sekundarbereich in den Klassen 7 bis 10. Ergebnisse konnten zeigen, dass als wesentliche Ressource für das Gelingen von Inklusion sowohl die Lehrkräfte in ihrem gesamten professionellen Spektrum, als auch eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen in individuellen Lern- und Lebenslagen, mit einer Bandbreite an Fähigkeiten, Ressourcen und Bedarfen zu nennen sind. Hohes Engagement der Lehrkräfte gilt als unbedingt anzuerkennen und wertzuschätzen. Die Haltung zur Inklusion als solche geht mit Gefühlen der Überforderung, mangelnder Ausstattung und steigender Belastung einher. Auf allen Ebenen und in allen Prozessen besteht ein Wunsch nach Verlässlichkeit und Transparenz, sowie eine klare und verbindliche Festlegung von Zuständigkeiten in Einrichtungen und zwischen allen Personen und Institutionen, welche an der Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen beteiligt sind. Die identifizierten Gelingensbedingungen stellen einen zuversichtlichen Auftrag dar, welcher den Prozess hin zu einer flächendeckenden inklusiven Beschulung aller Kindern und Jugendlichen voranzubringen imstande ist.
Originalsprache: Deutsch
Dr. Ulrike Fickler-Stang (Humboldt-Universität, Institut für Rehabilitationswissenschaften)
Dr. Katharina Weiland (Humboldt-Universität, Institut für Rehabilitationswissenschaften)
Projektbeginn: 01/2010
Projektende: 01/2021