Externale Signalverarbeitung bei Personen mit Depression: Eine Studie unter Einsatz ereigniskorrelierter Hirnpotentiale

gefördert durch die IPU Berlin (Anschubfinanzierung)

Leitung IPU

Dr. Christian Valt
Prof. Dr. Birgit Stürmer
Prof. Dr. Dorothea Huber

Projektbeschreibung

Internalisierungsstörungen wie Depressionen zeichnen sich durch extensives Monitoring eigener emotionaler und kognitiver Verarbeitung aus. Ob dieser Fokus auf internale Signale mit Einbußen in der Verarbeitung externaler Signale einhergeht, war Gegenstand des vorliegenden Forschungsprojekts.
Wir untersuchten 38 Personen mit diagnostizierter Depression sowie 38 Kontrollpersonen. Sie führten eine Wahlreaktionsaufgabe mit informativem Feedback sowie eine passive Beobachtungsaufgabe durch, während das Elektroenzephalogramm aufgezeichnet wurde. Das Vertex Positive Potenzial im ereigniskorrelierten Hirnpotenzial der Gruppe mit Depressionen war in beiden Aufgaben signifikant reduziert im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieses Ergebnis spricht für eine reduzierte frühe Informationsverarbeitung externer visueller Reize bei Depressionen. Depressionen beeinflussen demnach die Verteilung von Aufmerksamkeitsressourcen und können sich somit auch auf weitere Bereiche der kognitiven Verarbeitung auswirken.

Originalsprache: Deutsch

Laufzeit

Projektbeginn: 01/2019
Projektende: 06/2020