Verwoben: Subjekte jenseits von Autonomie und Auflösung

Interdisziplinäre Tagung an der IPU Berlin - 25.-27. September 2025

 

Vom 25. bis 27. September 2025 findet die publikumsöffentliche Tagung "Verwoben: Subjekte jenseits von Autonomie und Auflösung" an der IPU Berlin statt. Details zur Registrierung und zum Ablauf finden Sie demnächst an dieser Stelle.

Unter dem Leitbegriff „Verwoben“ möchten wir vom 25.–27. September in Berlin untersuchen, wie aktuelle theoretische Strömungen – insbesondere der Poststrukturalismus und die Neuen Materialismen – psychoanalytische Subjektverständnisse herausfordern, kritisieren und erweitern können. Ziel ist es, psychoanalytische, feministische und ökologische Perspektiven in einen fruchtbaren Dialog zu bringen. Verwobenheit soll als theoretische Ressource dazu beitragen, die vielfältigen psychischen, sozialen und materiellen Abhängigkeiten von Subjektivität greifbar zu machen. Von dort ausgehend interessiert uns die Analyse von Kollektivität. Zugleich wird kritisch hinterfragt, ob das Konzept des verwobenen Subjekts Risiken birgt, wie den Verlust klarer Ich-Grenzen, der Affirmation von Orientierungslosigkeit oder der theoretischen Preisgabe psychischer Vermittlung.

 

Den Call haben wir hier als PDF für Sie dokumentiert!

Anmeldung

 

Die Tagung ist publikumsöffentlich. Sie können sich hier für eine Teilnahme anmelden. Es wird ein kleiner Tagungsbeitrag erhoben (12€ regulär, 6€ ermäßigt). Registrierung und Zahlungsabwicklung finden über den Anbieter Eveeno statt. Wir freuen uns sehr darauf Sie im September an der IPU begrüßen zu dürfen!

Programm

 

Neben der Keynote des Kulturwissenschaftlers Dr. phil. habil. Andreas Gehrlach am Donnerstag (25. September) freuen wir uns auf das am Freitag (26. Septmeber) von Rahel Barra moderierte Aufeinandertreffen von Jandra Böttger, Franziska Haug und Jody Korbach, die unter der Fragestellung »Ist das Kollektiv noch zu retten?« gemeinsam erkunden, wann und wie der verwobene Spaß aufhört und anfängt, wie Netzwerke zerfasern und Allianzen entstehen. Eine Workshopphase bietet zuvor die Möglichkeit Verwobenheiten von einer praktischer erfahrbaren Seite aus zu erkunden. Medientheoretikerin Prof. Dr. Petra Löffler tischt am Samstag (27. September) intellektuell beim Lunchtalk im Gespräch mit Niclas O'Donnokoé auf. Besonders gespannt sind wir auf die um diese Programmpunkte herum stattfindnen acht Panels mit Beitragenden aus unterschiedlichsten Disziplienen und (Forschungs-)Zusammenhängen.

13:30 Ankommen, Ausgabe der Tagungsausweise

 

14:00 Eröffnung der Tagung

 

14:15 Panel I: Theorie (Chair: Alina Brehm)

 

  • Robin R. Mudry (Universität Leipzig): „Faufilages“, oder wie Verwebung an der Nahtstelle zwischen Dekonstruktion und Psychoanalyse gedacht werden kann
  • Reinhold Görling (IPU Berlin, SFU Berlin): Merleau-Pontys Begriff des Chiasmus, die Frage des Unbewussten und des Bildes
  • Karl-Josef Pazzini: Handlungsfähigkeit des Individuums als Kristallisationsform des unbewussten Subjekts. Übertragung, Nukleus eines Kollektivs.

 

16:15 Kaffeepause

 

16:30 Panel II: Gesellschaft (Chair: Tove Gersitz)

 

  • Ragna Verhoeven (Uni Bielefeld): Körper und Verwerfung. Anmerkungen zu Judith Butlers relationaler Subjekttheorie
  • Lutz Eichler (Uni Innsbruck): Verleugnete Abhängigkeit, Gemeinschaftssehnsucht. Zur Dialektik von Kollektivität
  • Cari Maier (Goethe Uni FFM, ifk Wien): Sorge jenseits von Autonomie und Auflösung

 

18:30 Pause mit Getränken

 

19:00 Keynote (Moderation: Philip Jammermann)

 

von Andreas Gehrlach (ifk Wien): Ein Webfehler sein. Technische, subjektive und mythologische Überlegungen zur Gegenwehr gegen autoritäre Verwobenheiten

09:30 Begrüßung

 

09:45 Panel III: Natur (Chair: Niclas O'Donnokoé)

 

  • Şîlan Derin (IPU Berlin): Verkörperte Naturverhältnisse im Wandel. Eine psychoanalytische Annäherung an “Symbolischen Narrationen” in den sich verändernden Naturverhältnissen (Ökologie) unter ethnomediznischen und ethnobotanischen Perspektiven.
  • Julius Leonhardt (IPU Berlin): Verwobenheit, Entgegensetzung – oder was ist eigentlich eine Grenze? Freuds Grenzbegriff des Triebs vor dem Hintergrund zeitgenössischer Debatten um das Konzept der Natur.

 

11:15 Kaffeepause

 

11:30Panel IV: Spiritualität (Chair: Philip Jammermann)

 

  • Anna Lena Stefanides (TU Dresden): N.N.
  • Marcus Beisswanger (Evangelische Hochschule Darmstadt): Interbeing oder Totalität? Verbindung und Differenz zwischen
    der buddhistischen Praxis und Kritischen Theorie der Gesellschaft
  • Fabian Schäfer (Freier Künstler): Puma Runa: Verwobene Subjektivität, indigene Epistemologien und das Erkenntnispotenzial der Eco-Art

 

13:30 Mittagssnack mit Catering

 

14:15 Workshopphase (Auswahl vor Ort möglich)

 

tba

 

16:15 Kaffeepause

 

16:30 Panel V: Auflösung (Chair: Niclas O'Donnokoé)

 

  • Julia Mahler (Psychotherapeutin): Subjektivitäten erleben inmitten ,Organloser Körper‘: Deleuze, Guattari und die Gruppenanalyse
  • Denis Jaime Schulze (IPU Berlin): N.N.
  • Daniel Mirbeth (Psychoanalytiker i.A.): Angst vor Auflösung - Mit Deleuze, Guattari und Gregor
    Samsa unter der Couch

 

18:30 Pause mit Getränken und Popcorn

 

19:00 Podiumsgespräch (Moderation: Rahel Barra)

 

Ist das Kollektiv noch zu retten? - Umschlagpunkte, Schrecken und Hoffnungen des Gemeinsamen.

 

  • Jandra Böttger (FU Berlin)
  • Franziska Haug (Uni Regensburg)
  • Jody Korbach (Freie Künstlerin)

 

20:30 Abendessen mit Catering und Getränken 

 

09:30 Begrüßung

 

09:45 Panel VI: Techno (Chair: Rahel Barra)

 

  • Bettina Rabelhofer (Uni Graz): Spiegel, immer wieder digitale Spiegel. Das Verschwinden des Körpers im digitalen Raum.
  • Lorenz Mayr (Akademie der Bildenden Künste München): Zweierlei Auflösung. Das Optisch-Unbewusste und seine technoästhetische Ambivalenz

 

11:15 Kaffeepause

 

11:30Panel VII: Kunst (Chair: Tove Gersitz)

 

  • Jiré Emine Gözen (UE): Zwischen Singularität und Wasserzyklus: Subjekte in künstlerischen Zukunftsentwürfen zwischen Code und Materie
  • Tim Wegener (Uni Potsdam): (Post-)Nukleare Subjektivitätsentwürfe in dystopischen Zukunftstexten von Arno Schmidt
  • Nina Wood (HFG Offenbach): Nicht nur Mutter, nicht ganz Objekt. Queer-verwoben jenseits „primärer Mütterlichkeit“. Überlegungen zu Donald Winnicott mit The Argonauts von Maggie Nelson

 

13:30 Lunchtalk und Lunch (Moderation: Niclas O'Donnokoé)

 

mit Petra Löffler (Uni Oldenburg)

 

14:45 Panel VIII: Forschung (Chair: Alina Brehm)

 

  • Wanda Gehrt (Uni Jena): N.N.
  • Ingmar Zalewski (Uni Kassel): Abhänigkeitsdynamiken im intersubjektiven Feld einer ethnopsychoanalytischen Forschung
  • Maya Halatcheva-Trapp (TU Dortmund): Subjektivität in der Forschung und die Verwobenheit von Intuition und Erkenntnis

 

16:45 Abschluss und Verabschiedung

Organisation & Förderung

 

Die Tagung wird organisiert von Rahel Barra, Alina Brehm, Tove Gersitz, Philip Jammermann und Niclas O’Donnokoé in Zusammenarbeit mit der Green IPU und ermöglicht durch Unterstützung der Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse und dem Studierendenrat der IPU.