Prof. Dr. Andreas Hamburger
In Zusammenarbeit mit der Universität Kassel und der Ludwig-Maximilians-Universität München führt die IPU ein Forschungsprojekt zur psychoanalytischen Supervision in der Jugendhilfe durch, in dessen Rahmen insgesamt 26 Gruppen aus zwei verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen jeweils ein bzw. zwei Jahre psychoanalytische Supervision und ein Jahr klassische Supervision (Treatment as usual) im Wechsel erhalten.
Die Supervision soll den Mitarbeitern vor Ort helfen, Fertigkeiten im Umgang mit schwierigen Jugendlichen, insbesondere im Erkennen und Bewältigen eigener unbewusster Gegenübertragungsreaktionen zu verbessern. Die Evaluation findet zum einen über quantitative Vorher-Nachher-Messungen und einen Gruppenvergleich statt, zum anderen über ein qualitativ- heuristisches, hypothesengenerierendes Vorgehen. Es wird erwartet, dass sich spezielle Problemlagen der in der Supervision eingebrachten Fälle im Supervisionsgeschehen widerspiegeln. Weiterhin wird erwartet, dass sich die Sichtweise der Supervisanden auf die spezifischen Konflikte hinsichtlich der eigenen und fremden Beteiligung am Prozessgeschehen durch die psychoanalytische Supervisionserfahrung verändert. Es werden im zeitlichen Abstand ausgewählte Einzelinterviews mit den Teilnehmern zu den Nachwirkungen des durchlaufenen Prozesses durchgeführt. Als Instrument für die engmaschige Beschreibung des Erlebens einzelner Supervisionssitzungen durch Supervisanden und Supervisoren wurde ein Kurzfragebogen entwickelt, der wesentliche Aspekte des Sitzungserlebens festhält.
Im Laufe des Projekts wurden neben den noch in der Auswertung befindlichen quantitativen Messungen von Supervisionseffekten eine Reihe von qualitativen Untersuchungen durchgeführt. Es wurden geeignete Messinstrumente übersetzt, entwickelt und validiert und eine indizierte Datenbank von Audiodokumentationen aufgebaut.
Originalsprache: Deutsch
Lena Haupt (Ehemalige Koordination; IPU Berlin)
Jurian Krupp (Koordinaton; IPU Berlin)
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Wolfgang Mertens (Beratung Gesamtprojekt; LMU München)
Prof. Dr. Svenja Taubner (Quantitative Untersuchung Kinder und Jugendliche; Universität Klagenfurt)
Liebelt (Design, quantitative Erhebung bis März 2012; Universität Kassel)
Jörg bergmann (Quantitative Erhebung, statistische Auswertung, Methodenberatung)
Anna Brockhaus (Vertrauensstelle schweigepflichtige Dokumente, Transkription, Anonymisierung)
Weitere Projektmitarbeitende:
Eike Reinfelder
Sabine Rach
Christiane Schragner
Kathrin Drenseck
Sophie Adler
Jakob Hamburger
Projektbeginn: 01/2012
Projektende: 01/2019