Psychoanalyse im Gespräch

mit Bundespräsident a. D. Joachim Gauck über Erschütterungen, Angst und Freiheit


Der 9. November erinnert uns an den Mauerfall vor 35 Jahren und an die Novemberrevolution im Jahr 1918, zugleich auch an die schrecklichen Pogrome von 1938. Dieser Tag ist im kollektiven Gedächtnis verankert und verbindet uns mit deutschen Erschütterungen im positiven wie negativen Sinne. Wir freuen uns, an diesem denkwürdigen Tag mit Joachim Gauck und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Zunehmende Klimaveränderungen, kriegerische Auseinandersetzungen in Europa und Nah-Ost, die vor dem Einsatz von Atomwaffen nicht zurückschrecken und nicht zuletzt das Erstarken rechtsextremer Parteien in Europa erschüttern uns. Die jüngste Shell-Jugendstudie weist aus, dass junge Menschen einerseits ein weiterhin hohes Vertrauen in den demokratischen Staat haben, andererseits besorgt in die Zukunft blicken. So sehen 81% der 15-25j. den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedroht, 67% befürchten eine steigende Armut in unserer Gesellschaft und die Angst vor den Auswirkungen der Klimakrise ist mit 64% gleichbleibend auf hohem Niveau.

Sigmund Freud legte 1926 in seiner revidierten Angsttheorie dar, dass Angst zum Leben dazugehört und der Mensch selbst einen sehr individuellen Umgang mit Ängsten zeitigt. Sie kann Entwicklung stimulieren, lähmen, manche betäuben sie, manche verschieben sie auf etwas, eigentlich Ungefährliches. Wie sehr unsere Demokratie von innen und außen erschüttert wird, beschreibt Joachim Gauck in seinem neuesten, 2023 erschienenen Buch “Erschütterungen – Was unsere Demokratie von innen und außen bedroht”. Er war bereits als Pastor eine Schlüsselfigur der friedlichen Revolution 1989, später als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und Bundespräsident einer der einflussreichsten Demokratiegestalter Deutschlands.

Moderation


Thomas Abel, Psychoanalytiker und Lehranalytiker (DGPT)
Prof. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der IPU Berlin
Ulrike Vetter, 1. Vorsitzende des DGPT-LV-Berlin-3P

Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin (IPU) und der Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT).

Informationen und Anmeldung


Wann? 9. November 2024, 16 Uhr

Wo? Hörsaal 1, Stromstraße 2, 10555 Berlin

Nutzen Sie zur Anmeldung bitte dieses Formular.
Hinweis: Bitte bringen Sie bei Ihrem Besuch am 9. November 2024 ein gültiges Ausweisdokument mit.