Politische Sozialisation in völkischen Jugendbünden

Abschlusspublikation des IPU-Forschungsprojekts jetzt Open Access verfügbar

 

Im November 2025 ist im transcript Verlag der Band „Politische Sozialisation in völkischen Jugendbünden. Sozialpsychologische Studien zum Erlebnisangebot von Freibund und Deutscher Gildenschaft“ erschienen. Im Zentrum des (hier open acces in voller Länge verfügbaren) Buches stehen völkische Jugendbünde wie der Freibund und die Deutsche Gildenschaft. Mit ihren „Lagern“ und „Fahrten“ schaffen sie Erlebnisräume, in denen politische Haltungen affektiv und über die intensive Erfahrung von Gemeinschaft vermittelt werden. Die Beiträger*innen analysieren aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive das spezifische Attraktionspotenzial dieser bislang kaum erforschten Bünde. Sichtbar werden dabei Vorstellungen exklusiver Gemeinschaft, scheinbar konfliktfreier Generationenverhältnisse und geschlechterübergreifender „Kameradschaft“, die auch neue Ansatzpunkte für politische Bildungsarbeit und Rechtsextremismusprävention eröffnen.

 

Herausgegeben wird der Band von IPU-Professor Phil C. Langer sowie dem IPU-Lehrbeauftragten Dr. Sebastian Winter, den beiden Leitern des inzwischen abgeschlossenen Forschungsprojekts an der IPU Berlin, auf dem die Publikation beruht. Mit der Rechtsextremismus-Expertin und Journalistin Andrea Röpke bringt der Band zugleich eine ausgewiesene externe Stimme aus der langjährigen Beobachtung der extremen Rechten ein.

 

Alle weiteren Autor*innen sind ebenfalls mit der IPU Berlin verbunden: Franziska Behringer, Niclas O’Donnokoé und Paul Obermeyer arbeiteten bereits als studentische Hilfskräfte oder im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten an den Projekten mit und sind heute als wissenschaftliche Mitarbeitende bzw. Research-Fellow und Lehrbeauftragte an der IPU tätig. Laura Füger und Alexander Möbius waren über ihre IPU-Abschlussarbeiten in die Forschung eingebunden und befinden sich inzwischen in Psychotherapieausbildungen. Philip Jammermann und Christopher Steffen wirken aktuell als studentische Beschäftigte an der Professur für Psychoanalytische Sozialpsychologie an der IPU mit.

 

Der Band dokumentiert damit nicht nur die sozialpsychologische und psychoanalytische Auseinandersetzung mit völkischen Jugendbünden, sondern auch die enge Verzahnung von Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung an der IPU.