Prof. Dr. Tamara Fischmann (SFI/IPU Berlin)
Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber (SFI)
Das Projekt untersucht die Auswirkungen Pränataler- und Genetischer Diagnostik bei Frauen, ihrer Partner und deren Beziehung. Weiterhin stehen dabei interindividuelle und kulturelle Unterschiede im Mittelpunkt. In der Studie A werden Frauen nach einer Pränataldiagnostik zu 5 verschiedenen Messzeitpunkten mittels Fragebögen untersucht, welche eine Kombination von standardisierten Testverfahren und eigens im Rahmen der Studie entwickelten Items beinhalten. Gemessen werden unter anderem soziodemographische Daten, soziale Beziehungen, Optimismus, Befindlichkeit, ethische Einstellungen, Verlauf des Prozesses der Entscheidungsfindung und Zufriedenheit mit der gesundheitlichen Versorgung. Ferner werden halbstandardisierte Interviews durchgeführt und ausgewertet. In der Studie B werden Interviews mit Psychoanalytikern geführt, die Patient*innen in Behandlung hatten, die Dilemmata im Rahmen von PND oder eines Schwangerschaftsabbruchs aus anderen Gründen zu bewältigen hatten. Ziel ist es, Einsichten in den Umgang mit den ethischen Dilemmata sowie in mögliche Langzeitfolgen der getroffenen Entscheidung zu gewinnen. Das Projekt trägt dazu bei, in der breiten und wissenschaftlichen Öffentlichkeit ein stärkeres Bewusstsein für ethische Dilemmata im Rahmen moderner Biotechnologie zu schaffen und damit die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ungelöste gesellschaftliche Problemstellungen an einzelne Individuen wie Schwangere und ihre Partner delegiert werden. Weiterhin beabsichtigt die Studie, zu einem sensiblen und hilfreichen Umgang mit Paaren in Konfliktsituationen beizutragen, sowie adäquate Beratungsangebote in verschiedenen Ländern und Kulturen zu entwickeln und anzubieten.
Originalsprache: Englisch
Projektbeginn: 01/2005
Projektende: 01/2008