Prof. Dr. Tamara Fischmann
Dr. Michael Koslowski (Charité Berlin)
Ziel der Studie ist die Erforschung der biologischen Funktion von Träumen, welche sich von jener des REM-Schlafs unterscheidet. Ausgehen von neuropsychoanalytischen Theorien und neuropsychologischen Befunden werden der REM-Schlaf und Träumen als doppelt dissoziierbare Phänomene beschrieben. Die zentrale Hypothese basiert auf Freuds Annahme, der Traum diene dazu, mitunter stark affektgeladene Handlungsimpulse mit halluzinatorischer Wunscherfüllung zu beantworten, damit diese nicht zu einem vorzeitigen Aufwachen führen. Weiterhin soll der Einfluss von Träumen auf die Gedächtniskonsolidierung untersucht werden. Die Hypothesen der Studie beinhalten, dass Patienten, welche die Fähigkeit zu träumen bei erhaltenem REM-Schlaf verloren haben einerseits eine schlechtere Schlafqualität und andererseits eine schlechtere emotionale deklarative Gedächtniskonsolidierung aufweisen. Die Stichprobe beinhaltet neurologische Patienten mit posterioren kortikalen Läsionen, welche aufgrund der Läsion dem Risiko ausgesetzt sind, die Fähigkeit zum Träumen zu verlieren. Obwohl Menschen ein Drittel des Tages im Schlaf verbringen und dabei während eines Fünftels, dieser Zeit träumen, ist weder in der empirischen Schlafforschung noch in neurowissenschaftlichen Studien die biologische Funktion des Träumens bisher umfassend geklärt. Die Studie beabsichtigt somit, Aufschluss über die Frage zu geben, warum wir eigentlich träumen.
Originalsprache: Deutsch
Projektbeginn: 01/2018
Projektende: 07/2024