Kurzmeldungen aus der IPU Berlin mit aktuellen Veröffentlichungen, Artikeln und Beiträgen unserer Wissenschaftler:innen, Studierenden und Angehörigen.
Im renommierten Journal »American Psychologist« der »American Psychological Association« wurde das Paper »Broadening the Evidentiary Basis for Clinical Practice Guidelines: Recommendations From Qualitative Psychotherapy Researchers« veröffentlicht. Die Publikation wurde von der Erstautorin Heidi Levitt während ihrer Horst-Kächele-Gastprofessur an der IPU initiiert. Neben ihrem Nachfolger auf dieser Gastprofessur, Christopher Muran, gehören auch die IPU-Professoren Andreas Hamburger und Phil C. Langer zu der internationalen Gruppe qualitativ Forschender, die in der Arbeit die Dominanz quantitativer Studien in der Psychotherapieforschung hinterfragen. Die Zusammenarbeit, die im Rahmen zweier IPU-Webinare stattfand, unterstreicht die internationale Bedeutung qualitativer Forschung in der Ausarbeitung von Psychotherapierichtlinien. Der hier zu findende Artikel ist für IPU-Mitglieder über den »Get Access«-Button einfach unter Angabe ihrer IPU-Mailadresse abrufbar.
Jetzt reinhören: Vortragsmitschnitte der Jahrestagung 2023 "Trieb und Methode"
Im Mai 2023 fand die Jahrestagung der IPU Berlin unter dem Titel Trieb und Methode. Psychoanalytische Perspektiven in der qualitativen Forschung statt, organisiert von Prof. Dr. Christine Kirchhoff, Aaron Lahl und Benedikt Salfeld. In unserer Auditohek können Interessierte nun einzelne Vorträge, nachhören, u. a. von Prof. Dr. Hans-Joachim Busch und Prof. Dr. Elfriede Löchel. Hier geht es zu den Beiträgen.
Am 31. Mai fand an der IPU eine Abendveranstaltung zum 50. Jubiläum der Studie »Der gewöhnliche Homosexuelle« statt. IPU-Promovend Aaron Lahl begrüßte anlässlich dessen die beiden Autoren Martin Danecker und Reimut Reiche zu einem Gespräch. Das LGBTI-Onlinemagazin »queer.de« schaut in einem (hier nachlesbaren) Artikel zurück auf die Studie und den Abend an der IPU.
IPU-Juniorprofessorin Leonie Kampe kommt im NDR Info Wissenschaftspodcast »Synapsen« zu Wort. In der (hier in voller Länge nachhörbaren) 102. Folge mit dem Titel »Narzissmus - zwischen Scham und Größenwahn« erklärt sie zwei Hauptaspekte des Narzissmus: wieso Narzisst*innen entweder einen kompensatorisch erhöhten Selbstwert haben oder sich dauerhaft einem Gefühl der Unterlegenheit und Wertlosigkeit ausgesetzt sehen, und dass Narzissmus einem fragilen, verletzten und oft traumatisierten Selbstwert zugrunde liegt, verbunden mit der Angst vor Ohnmacht und Abhängigkeit.
In der Folge »Wo stört, wo hilft Self-Tracking mit Uhren und Armbändern?« des NDR Info Formats »Wissenschaft in 5 Minuten« tritt auch IPU-Professorin Benigna Gerisch auf. In dem (hier nachhörbaren) Beitrag kommt sie unter anderem auf die Problematik der Orientierung an normierten Werten, das Phänomen der Daten-Irritation und potenzielle Stressfaktoren durch exzessives Self-Tracking zu sprechen.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift »Psychiatrische Praxis« stellt IPU-Professorin Dorothea von Haebler in einem dreiseitigen Artikel ausführlich den berufsbegleitenden Masterstudiengang »Interdisziplinäre Psychosentherapie« der IPU vor. Der (hier in voller Länge einsehbare) Beitrag beschreibt dabei nicht nur das dem in Kooperation mit der Charité Berlin, dem UKE Hamburg und der KHSB konzipierten Programm zu Grunde liegende Psychosenverständnis, sondern gibt auch einen detaillierten Überblick über das Curriculum, die Zugangsvoraussetzungen und die übergeordneten Zielsetzungen.
IPU-Seniorprofessor Michel B. Buchholz und Aleksandar Dimitrijevic, vormalige wissenschaftliche Mitarbeiter der IPU Berlin, haben zuletzt gemeinsam zwei Bücher herausgegeben, die einige positive Aufmerksamkeit erfahren haben. »From the Abyss of Loneliness to the Bliss of Solitude« (hier erhältlich) ist ein psychoanalytisches Werk über Einsamkeit und hat es in der Kategorie »Psychology« auf Platz 4 der Liste der »Outstanding Academic Titles« der Vereinigung der amerikanischen Bibliotheken geschafft. Es rückt damit eine psychoanalytische Perspektive auf das in der Politik derzeit stark diskutierte Thema Einsamkeit ins öffentliche Bewusstsein. Das (hier erhältliche) »Encountering Silencing« behandelt die Macht des Zum-Schweigen-Bringens und den machtvollen Ausschluss aus der kommunikativen und sozialen Welt aus psychoanalytischer Perspektive. Der veröffentlichende Verlag hat dieses Werk auf Platz 2 seiner Top Ten gesetzt.
In der Juni-Ausgabe des Magazins »Psychologie heute« findet sich ein Gespräch mit IPU-Professor Lutz Wittmann. In dem hier in voller Länge einsehbaren Interview erklärt Wittmann, warum Patient:innen ihre Probleme manchmal zunächst als zunehmend komplexer sowie ihre Symptome als sich verschlechternd wahrnehmen und inwiefern diese Reaktionen normal und keine Fehler der Therapeut:innen sind.
In der diesjährigen Ausstellung zum Thema des Wissenschaftsjahrs 2024 Freiheit auf dem Museumsschiff MS Wissenschaft tritt die IPU dieses Jahr in vielen kleinen Facetten in Erscheinung. Auf dem unter Co-Koordination von IPU-Student Philip Jammermann entstandenen Exponat des Vereins Psychologists / Psychotherapists for Future e. V. mit dem Titel »Von der Freiheit, nicht auf Kosten anderer zu leben« kommen zu der Frage, warum die Menschheit den Klimawandel zulässt, unter anderem der Co-Leiter des IPU-Kooperationspartners KKC Pradeep Chakkarath und IPU-Professorin Christine Kirchhoff zu Wort. Letztere hat in diesem Zusammenhang am 18. Mai an Bord des Schiffes auch ihr aktuelles Forschungsprojekt »Abwehr, Aneignung, Widerstand – Bedingungen und Bewältigungsmodi der Klimakrise« in einem Publikumsvortrag vorgestellt. Das Schiff legt bis Ende September 2024 noch an vielen Stationen quer durch Deutschland und in Österreich an, eine Übersicht über die Stopps finden sie hier.
Ab Ende Mai 2024 ist das neuste Buch von IPU-Professor Andreas Hamburger erhältlich: »Film Psychoanalysis - Relational Approaches to Film Interpretation«. Es bietet Einblicke in die Wirkung von Filmen auf unser inneres Erleben und entwickelt eine methodische Vorgehensweise für die psychoanalytische Filmanalyse. Dazu untersucht Hamburger verschiedene Aspekte des Films wie Schnitt und räumlich-zeitliche Gestaltung und stellt diese in einen systematischen Zusammenhang mit der Filmpsychoanalyse und der Kinotheorie. Das hier erhältliche englischsprachige Werk verbindet Populärkulturstudien mit psychoanalytischer Theorie und richtet sich an Wissenschaftler:innen, Studierende und Auszubildende in den Feldern Film und Psychoanalyse.
Indischer Psychoanalytiker Sudhir Kakar im Alter von 85 Jahren verstorben
Die IPU Berlin trauert um den indischen Psychoanalytiker Sudhir Kakar. Mit ihm verliert die psychoanalytische Community eine bedeutende Persönlichkeit und einen wirkmächtigen Denker. Kakar machte 1978 mit seinem Buch Kindheit und Gesellschaft in Indien. Eine psychoanalytische Studie erstmals international auf sich aufmerksam. Er forschte und publizierte zeitlebens an den Schnittstellen von Kultur-, Sozial und Entwicklungspsychologie. Seine Ausbildung zum Psychoanalytiker absolvierte er am Sigmund-Freud-Institut Frankfurt, mit dem er bis zuletzt eng verbunden war. Auch an der IPU Berlin war er zwei Mal zu Gast. Im Jahr 2022 hielt die heutige IPU-Seniorprofessorin und Stiftungsratsvorsitzende Prof. Dr. Lilli Gast anlässlich der Preisverleihung des Lotte Köhler-Preises eine Laudatio auf Sudhir Kakar für dessen Lebenswerk. Die vollständige Rede können Sie hier nachlesen. Sudhir Kakar starb im April 2024 im Alter von 85 Jahren in Goa, Indien. Einen Nachruf des SFI Frankfurt finden Sie hier, vom KKC Bochum hier.
In der ersten diesjährigen Mai-Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT findet sich ein ganzseitiger Beitrag zum Thema Narzissmus. In dem Artikel, der einen Versuch der Definition zeitgenössischen Narzissmus unternimmt und seine Auswirkungen auf Beziehungen und die Gesellschaft betrachtet, kommen die in diesem Gebiet äußerst sachkundigen IPU-Professorinnen Benigna Gerisch und Leonie Kampe zu Wort. Der Artikel kann hier eingesehen werden.
Für die Mai-Ausgabe des Magazins „Psychologie Heute“ wurde IPU-Professorin Christine Kirchhoff zum Titelthema Prokrastination interviewt. In dem (hier in voller Länge nachlesbaren) Interview beleuchtet Kirchhoff die wechselnde Bedeutung der Prokrastination im Laufe der Geschichte und in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten. Von einer einst neutralen bis positiven Fähigkeit hin zu einem modernen Problem, das eng mit Perfektionismus und den Veränderungen in der Arbeitswelt verbunden ist, bietet das Gespräch Einblicke in die Psychologie des Aufschiebens. Zudem wird deutlich, warum Prokrastination nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Phänomen ist.
IPU-Professor Bernd Ahrbeck hat im März sein neues Buch „Basteln am Ich“ veröffentlicht. Das (hier erhältliche) Buch untersucht die zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen in westlichen Demokratien. Der Autor beleuchtet, von welchen Akteur:innen dabei zentrale Aufklärungswerte infrage gestellt werden und weist auf die Risiken von Ideologien hin, die unbegrenzte Machbarkeit propagieren.
Ende Februar 2024 veröffentlichte Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner ihr neuestes Buch auch auf Englisch: "The Women of Anna Freud’s War Nurseries – Their Lives and Work". Die (hier erhältliche) englische Fassung des 2022 auf Deutsch unter dem Titel "Und sie fanden eine Heimat" erschienen Werks entstand dank der sachkundigen Übersetzung von Tara Loeber, die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der IPU ist.
Gleich auf zwei verschiedenen Wegen zeigte das monatlich erscheinende Wirtschaftsmagazin "brand eins" Interesse an der Arbeit der IPU-Alumna Melanie Eckert, die 2020 gemeinsam mit anderen das gemeinnützige Unternehmen "Krisenchat" gegründet hat. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können dort rund um die Uhr psychosoziale Beratung per Chat in Anspruch nehmen. Inzwischen arbeiten über 100 Festangestellte und 400 Ehrenamtliche bei "Krisenchat". Neben einem Interview für die Printausgabe (abrufbar hier) war Melanie Eckert auch zu Gast im Podcast des Magazins. Die entsprechende Folge ist hier zu finden.
David Reinckes von Prof. Dr. Joachim Küchenhoff und Prof. Dr. Phil Langer betreute Masterarbeit mit dem Titel "A Freudian Trip - Zum Verhältnis von Psychoanalyse und psychedelischer Erfahrung" ist als Buch erschienen. Reincke widemet sich darin dem grenzüberschreitenden Potential des Rausches, dessen Verhältnis zum Traum, sowie der Frage, ob Rauscherfahrungen Unbewusstes zutage fördern. Zu erwerben ist die Publikation beim Psychosozial-Verlag.
Gleich zu Beginn dieses Jahres erschien im Journal „European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience“ der Artikel „How personality functioning relates to psychological distress and behavioral attitudes during the Covid‑19 pandemic” von IPU-Juniorprofessorin Leonie Kampe. Gemeinsam mit drei Kolleg:innen von anderen Hoschulen untersuchte sie in der zugrunde liegenden Studie, wie verschiedene Persönlichkeitsdimensionen das Verhalten von Menschen während der Corona-Pandemie und insbesondere im Umgang mit Social-Distancing-Maßnahmen beeinflussen. Der Artikel ist hier in voller Länge zugänglich.
Dr. Thomas Loer, Lehrbeauftragter an der IPU Berlin, hat im Dezember des vergangenen Jahres zwei Artikel veröffentlicht. In der Zeitschrift „supervision – Mensch Arbeit Organisation“ ist der mit zwei anderen Autor:innen verfasste Artikel „Meta-Meta-Meta. Beobachtung 5. Ordnung … und überall gibt es blinde Flecken“ (zu finden hier) erschienen. In der „Zeitschrift für Genozidforschung“ erschien sein Artikel „Annullierte Reziprozität. Überlegungen zu einem zentralen Aspekt der nationalsozialistischen Vernichtungspraxis ausgehend von der Analyse einer Photographie aus Auschwitz“ (zu finden hier).
IPU-Juniorprofessorin Leonie Kampe publiziert Studie zu Bindungsinterviews
In ihrer Studie "Meine Mutter war liebevoll, fürsorglich und nett!" beleuchtet IPU-Juniorprofessorin Prof. Dr. Leonie Kampe gemeinsam mit Anna Buchheim Sprache als zentrales Instrument der Bindungs- und Psychotherapieprozessforschung. Anhand von Auszügen aus Bindungsinterviews werden sprachliche Spezifika und Abwehrmechanismen vierer Bindungskategorien herausgearbeitet, die zuvor anhand linguistischer Marker und einer Analyse von Fehlleistungen und Inkohärenzen in der Erzählung früher Beziehungserfahrungen erarbeitet wurden. Der Artikel ist im Open-Access des Journals "Psychotherapie Forum" verfügbar.
IPU-Lehrbeauftragter Aaron Lahl übersetzt Dagmar Herzogs Cold War Freud ins Deutsche
Aaron Lahl, wissenschaftlicher Mitarbeiter der IPU, hat Dagmar Herzogs Monographie Cold War Freud ins Deutsche übersetzt. Sie erscheint am 20.11. im Suhrkamp Verlag. Herzog geht darin den Transformationsprozessen der psychoanalytischen Theorie nach, die etwa durch die Erbschaften des Nationalsozialismus, die sexuelle Revolution und die Dekolonisation angestoßen wurden. In diesem Kontext arbeitet sie heraus, wie die konkurrierenden Theorien über Begehren, Angst, Aggression, Lust und Trauma historisch mal konservativen und mal subversiven Zielen dienten und betont zugleich das besondere Potenzial der Psychoanalyse als Erkenntnisinstrument im Dickicht der Verflechtung von Psyche und Gesellschaft.
International Conference on Conversation Analysis and Psychotherapy (ICCA-P) 2024 eröffnet von IPU Professor
Vom 13. - 15. März, 2024, findet die International Conference on Conversation Analysis and Psychotherapy in Mannheim statt. IPU-Professor Michael B. Buchholz wird die Konferenz am 13. März als der erste von drei keynote speakern eröffnen. Die ICCA-P hatte 2019 in der IPU getagt unter Teilnahme prominenter internationaler Forscher. Die Verbindung besteht auch zu JUNKTIM, dem ersten An-Institut der IPU, das Prof. Buchholz leitet. Weiteres zur Konferenz hier.
Podcast von SWR2-Wissen "Psychoanalyse heute – Was bleibt von Freud?" mit IPU-Beteiligung
Im Podcast von SWR2-Wissen geht es um den aktuellen Stand der Psychoanalyse. Dazu hat Beate Krol die IPU besucht und unter anderem mit zwei Studierenden sowie Seniorprofessor Prof. Dr. Michael B. Buchholz gesprochen. Die Sendung ist in voller Länge in der Mediathek nachzuhören.
Neues Heft Nr. 173 von psychosozial herausgegeben von Prof. Dr. Benigna Gerisch und Prof. Dr. Vera King | Heft Nr. 164 von Prof. Dr. Michael B. Buchholz
Wie verändern sich Beziehungsmodelle in der aktuellen Zeit? Welchem kulturellen Wandel unterliegen Fantasien und Sehnsüchte? Welche Anforderungen werden heute an Partnerschaften gestellt? Das neue Heft Nr. 173 von psychosozial thematisiert diese und andere Fragen. IPU-Professorin Benigna Gerisch ist Mitherausgeberin, zudem sind im Heft Beiträge von weiteren IPU-Angehörigen.
Von IPU-Seniorprofessor Michael B. Buchholz herausgegeben wurde Heft 164 der Zeitschrift zum Thema „Gewalt – Praktiken, Funktionen, kommunikative Werte, Motivationen“. Es enthält Beiträge nur von früheren Studierenden der IPU aus den Seminaren von Prof. Buchholz, die meisten in deutscher, drei Beiträge in englischer Sprache. Sie werfen ein Licht auf sexualisierte Gewalt (auch in Kriegen), in die sexualisierte Gewalt zur Zeit der Apartheid in Südafrika und danach, auf Gewalt bei den G-20 Demonstrationen in Hamburg 2017, auf die Rolle von Wahrheitskommissionen und wann Entschuldigungen eigentlich geglaubt werden können und eine Reihe weiterer Themen.
Deutsches Ärzteblatt über die 3. Internationale Erich-Fromm-Forschungskonferenz an der IPU Berlin
In einem ausführlichen Bericht widmet sich die August-Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts des 3. Internationalen Erich-Fromm-Forschungskonferenz, die vom 8. bis 11. Juni an der IPU stattfand. Darin resümiert Joachim Koch die Schwerpunktthemen der Veranstaltung, zeigt die verschiedenen Perspektiven der Konferenz auf und verweist damit auf die Aktualität Fromm'scher Konzepte.
taz-Artikel von Prof. Dr. Christine Kirchhoff über die finanzielle Realität angehender Psychotherapeut:innen
Die Reform des Psychotherapeutengesetzes von 2019 sollte die prekären Bedingungen in der psychotherapeutischen Ausbildung wesentlich verbessern. Vier Jahre später ist die Finanzierung der Weiterbildung immer noch ungeklärt. IPU-Professorin Christine Kirchhoff beleuchtet in einem Artikel für die taz die finanzielle Realität angehender Psychotherapeut:innen, die Versäumnisse der Bundesregierung und die daraus resultierenden Forderungen, auch unter Berücksichtigung der aktuellen Lage von Psychologie-Studierenden. Ihre Kritik richtet sie an das Bundesministerium für Gesundheit.
Martin Teising im philosophischen Radio des WDR 5
Am kommenden Samstag, den 10.06., ist der ehemalige IPU-Präsident Martin Teising von 13 bis 14 Uhr im Radio des WDR 5 zu Gast. Im Rahmen der zehnstündigen Philosophie-Sondersendungen wird er eine Stunde zum Thema Psychoanalyse und Freiheit diskutieren. Welche Freiheiten haben wir, wenn wir anerkennen, dass wir stets auch von unbewussten Motiven und Wünschen geleitet werden? Anschließend kann die Sendung auch über den obenstehenden Link nachgehört werden.
Neuer Sammelband über die Bedeutung von Grenzen für Psyche und Gesellschaft von Martin Teising herausgegeben
Der Sammelband "Die Illusion grenzenloser Verfügbarkeit" widmet sich der widersprüchlichen Bedeutung von Grenzen für Psyche und Gesellschaft. Der Herausgeber, Psychoanalytiker und ehemalige Präsident der IPU Martin Teising setzt sich darin mit dem Verhältnis von Grenzen und Entgrenzung als Spannungsfeld im Politischen, Körperlichen und Psychischen auseinander. In einem weiteren Beitrag spürt er einem Phantasma grenzenloser Autonomie in der Debatte um assistierten Suizid nach. IPU-Professor Bernd Ahrbeck ist mit einem Beitrag über Inklusion vertreten.
Veröffentlichung der Erasmus+ Inklusionsstrategie der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit
Am 23.05. findet der deutschlandweite „Diversity Day“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) statt. Dort wird unter anderem die Erasmus+ Inklusionsstrategie der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD veröffentlicht. In ihr finden sich umfassende Informationen zu „Inklusion und Vielfalt“ und zu den entsprechenden Möglichkeiten im Erasmus+ Programm, sowie bereits umgesetzte und geplante Inklusionsmaßnahmen. Die Inklusionsstrategie ist hier abrufbar.
Aufruf zur Demonstration für die gesetzliche Regelung der psychotherapeutischen Weiterbildung
Am 04.05. findet vor dem Berliner Bundesministerium für Gesundheit eine Demonstration unter dem Titel "Psychotherapie in Gefahr – Weiterbildung finanzieren!" statt. Gefordert wird die gesetzliche Regelung der Finanzierung der neuen psychotherapeutischen Weiterbildung. Weitere Informationen und Hintergründe gibt es auf dem Flugblatt.
Semesterprogramm des KKC-Bochum mit Beiträgen IPU-Angehöriger
Im gerade gestarteten Sommersemester richtet das Hans Kilian und Lotte Köhler Centrum Bochum Hybrid-Veranstaltungen zu Themen im Schnittpunkt von Kulturpsychologie, Sozialwissenschaft und historischer Anthropologie aus. Als Kooperationspartner der IPU hat das KKC auch Beiträge von IPU-Angehörigen aufgenommen: Am 03.05. berichtet IPU-Professor Phil Langer über die Beforschung der Erfahrungen ehemaliger IS-Kindersoldaten im Nordirak, Prof. Gavin Sullivan spricht am 14.06. über neuere Zugänge zu kollektiver Emotion und Identität und Aaron Lahl ist am 06.07. Teil des Symposiums "Restauration von Männlichkeit(en) als Bestandteil politischer Regression".
Prof. Dr. Christine Kirchhoff zu Gast bei scobel
Für die nächste Folge von scobel ist IPU-Professorin Christine Kirchhoff als Gesprächspartnerin eingeladen. Die Folge dreht sich um die Frage, weshalb Menschen irrationale Entscheidungen treffen und warum mehr Wissen nicht zu rationaleren Entscheidungen führt. Ausgelotet werden die Grenzen der Vernunft am 23.02.2022 um 21 Uhr auf 3Sat und anschließend in der Mediathek.
Ehemaliger IPU-Präsident spricht über den Stand der Psychoanalyse
Wie es um die Psychoanalyse im 21. Jahrhundert steht, bespricht der ehemalige IPU-Präsident Martin Teising im philosophischen Radio des WDR. Es geht beispielsweise um den Umgang mit psychischen Leiden und Autonomie- und Bindungsbedürfnisse in der Gesellschaft. Was die Psychoanalyse als Therapie und Kulturtheorie zum Verständnis dessen beitragen kann, wird in dem einstündigen Gespräch im Austausch mit Hörer:innen und dem Moderator erkundet. Die Radiosendung ist in der Mediathek des WDR abrufbar.
Einführung in die objektive Hermeneutik der Photographie erschienen
In die objektiv-hermeneutische Analyse von Photographien führt ein gerade erschienenes Buch des IPU-Lehrbeauftragten Thomas Loer ein. Neben einer strukturierten Einführung in die Methode werden Philip-Lorca diCorsias Streetwork, ein politisches Selfie und eine Auschwitz-Photographie zum Gegenstand der Analyse, um das Vorgehen darzustellen. Photographien analysieren ist Teil der Reihe Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis.
IPU-Professor:innen publizieren erste Ausgabe ihrer Zeitschrift für Psychotraumatologie
Mit dem Thema "leiden. benennen. zeigen." ist das erste Heft der Zeitschrift "Trauma Kultur Gesellschaft" im Psychosozial-Verlag erschienen. Herausgegeben wird die Zeitschrift unter anderem von den IPU-Professor:innen Annette Streeck-Fischer und Andreas Hamburger sowie dem IPU-Gastwissenschaftler Reinhold Görling. Als interdisziplinäre Zeitschrift für Psychotraumatologie verbindet sie die klinische Beschäftigung mit der Analyse gesellschaftlicher und geschichtlicher Zusammenhänge sowie des kulturellen Umgangs mit Traumatisierungen. Ein Kick-Off-Event ist für die Lange Nacht der Wissenschaften 2023 an der IPU geplant.
Neue Buchreihe von Prof. Dr. Bernd Ahrbeck
IPU-Professor Bernd Ahrbeck gibt gemeinsam mit Prof. Karl-Heinz Dammer (Heidelberg), Prof. Marion Felder (Koblenz) und Prof. Anne Kirschner (Heidelberg) eine neue Buchreihe heraus. Die Reihe PÄDAGOGIK kontrovers widmet sich aktuellen erziehungswissenschaftlichen und bildungstheoretischen Fragestellungen. Ziel ist es, vor allem brisante Themen aufzugreifen, die anderenorts nur unzureichend behandelt werden. Der erste Band "Pädagogisches Neusprech: Zur Kritik aktueller Leitbegriffe" erscheint im Frühjahr 2023 im Kohlhammer Verlag.
Phil Langer publiziert Studie über Motivationen von Jihad-Rückkehrern
Von der Analyse unbewusster Motivationsdynamiken dreier in Deutschland aufgewachsener ehemaliger Jihadisten handelt eine Studie, die IPU-Professor Phil Langer gemeinsam mit Mika Josephine Moeller und Herbert Scheithauer publiziert hat. Anhand von drei Fallvignetten werden die Biographien der drei ehemaligen salafistischen Terroristen beleuchtet und auf ihre latente Bedeutung befragt. Die Studie zeichnet nach, wie diese ihren Werdegang selbst erlebt haben und welche Faktoren von Relevanz für ihre jeweilige (De)Radikalisierung waren. Die englischsprachige Studie ist im Open Access verfügbar.
Beitrag der IPU zur Themenkampagne Führung plus X
Wie sieht die Arbeitswelt durch Kinderaugen aus? Als einer der sechs Projektpartner der Karl-Schlecht-Stiftung hat die IPU einen Beitrag zur Themenkampagne Führung plus X geleistet. Die Studierenden des Masterstudiengangs Leadership und Beratung haben hierfür einen Kurzfilm produziert, welcher sich unter dem Titel "Was macht ein Schef?" dem Oberthema "Führung und Leidenschaft" aus Kinderperspektive nähert. Der Beitrag wurde mit Unterstützung des Erich Fromm Study Centers erarbeitet.
Prof. Dr. Leonie Kampe wird mit Wilhelm-Bitter-Forschungspreis ausgezeichnet
Für ihre Forschungsarbeit zur zentralen Rolle der Abwehrmechanismen für den Zusammenhang von grandiosem und vulnerablem Narzissmus, hat jüngst die IPU-Juniorprofessorin Leonie Kampe den Wilhelm-Bitter-Forschungspreis 2022 verliehen bekommen. Der im Rahmen der DGPT-Forschungstagung verliehene Preis zeichnet Arbeiten von Nachwuchswissenschaftler:innen aus den Bereichen der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie aus. Der prämierte Artikel ist im Open Access abrufbar. Die IPU gratuliert Frau Kampe!
Thomas Loer publiziert zur Einführung in die objektive Hermeneutik
In einem kürzlich erschienenen Handbuch zur Methodik der objektiven Hermeneutik hat auch der IPU-Lehrbeauftragte Thomas Loer einige einführende Beiträge publiziert. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Materials führt er exemplarisch in die objektiv-hermeneutische Analyse von Gemälden, Photographien und Videos ein.
IPU-Professor:innen geben neue Zeitschrift zur Traumaforschung heraus
Mit dem Titel Trauma Kultur Gesellschaft erscheint ab Februar 2023 vierteljährlich eine interdisziplinäre Zeitschrift für Psychotraumatologie. Herausgegeben wird die Zeitschrift unter anderem von den IPU-Professor:innen Annette Streeck-Fischer und Andreas Hamburger sowie dem IPU-Gastwissenschaftler Reinhold Görling. Themenschwerpunkt sind schwere seelische Verletzungen, an denen Menschen zum Teil lebenslang leiden. Dabei werden nicht nur die Erfahrungen verwundeter Personen, sondern auch mögliche Behandlungsansätze sowie die Erforschung der gesellschaftlichen Bedeutung und des kulturellen Umgangs mit Traumatisierungen Gegenstand sein.
Phil Langer gibt Sammelband zum Thema stigmatisierte Identität im Alter heraus
Gemeinsam mit Jochen Drewes und Daniel Schaarenberg hat IPU-Professor Phil Langer den Sammelband Altern mit Stigma herausgegeben. Anhand aktueller Forschungs- und Praxisbefunde werden die besonderen psychosozialen Bedarfe Zugehöriger stigmatisierter Gruppen im Alter beleuchtet. Mit den Professor:innen Dorothea von Haebler und Phil Langer sowie Research Fellow Aisha-Nusrat Ahmad sind auch Mitglieder der IPU mit Beiträgen vertreten. Sie behandeln die Besonderheiten schizophrener Psychosen im Alter, das Älterwerden mit HIV und AIDS in Deutschland und die sozioökonomische Situation älterer Migrant:innen.
Das Semester startet mit neuen Junior- und Seniorprofessuren
Mit dem Beginn des neuen Semesters begrüßt die IPU Berlin zwei neue Juniorprofessor:innen. Zum Oktober 2022 wurde Dr. Leonie Kampe zur Juniorprofessorin für psychologische Diagnostik ernannt. Am Lehrstuhl für theoretische Psychoanalyse, Subjekt- und Kulturtheorie trat Dr. Christian Sell eine Juniorprofessur an. Beide eröffneten das Semester mit Voträgen. Darüber hinaus sind Prof. Dr. Dr. Michael B. Buchholz und Prof. Dr. Susanne Lanwerd zurück an der IPU, wo sie nun als Seniorprofessor:innen tätig sind.
Jeden Tag ein Freud-Zitat
In 365x Freud kommentieren 280 renommierte Vertreter:innen der internationalen Psychoanalyse und bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Kultur und Philosophie auf kreative und persönliche Weise ausgewählte Freud-Zitate und geben dabei Einblicke in Freuds Werk und Biografie. Neben Beiträgen von u. a. Eva Illouz, Otto Kernberg und Jürgen Habermas haben auch die IPU-Professor:innen Bernd Ahrbeck, Michael B. Buchholz, Dorothea von Haebler, Andreas Hamburger, Christine Kirchhoff, Christiane Ludwig-Körner, Christiane Steinert, Lutz Wittmann und die ehemaligen IPU-Präsident:innen Jürgen Körner, Lilli Gast und Ilka Quindeau etwas beigetragen. Herausgegeben wurde das Buch von Tobias Nolte und dem IPU-Lehrbeauftragen Kai Rugenstein.
Neuer Sammelband von Martin Teising und Joachim Küchenhoff herausgegeben
Von assistiertem Suizid handeln die Beiträge eines neuen Sammelbands, den der ehemalige IPU-Präsident Martin Teising und Joachim Küchenhoff herausgegeben haben. Aus unter anderem psychoanalytischen, kulturwissenschaftlichen und rechtlichen Perspektiven wird den zentralen Fragen, die sich aus der wiederentbrannten Debatte um assistierten Suizid ergeben, beleuchtet. So zeichnet etwa Martin Teising die Entstehungsgeschichte der neuerlichen Debatte ausgehend von einer Entscheidung des Verfassungsgerichts aus dem Februar 2020 nach. IPU-Professorin Benigna Gerisch geht der Beziehung von assistiertem Suizid und gesellschaftlichen Perfektionierungs- und Optimierungsimperativen nach.
Neues Buch von Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner
Kürzlich ist unter dem Titel Und sie fanden eine Heimat ein Buch der IPU-Professorin Christiane Ludwig-Körner erschienen. Sie schildert das Leben und Wirken einiger Mitarbeiterinnen der von Anna Freud und Dorothy Burlingham aufgebauten und geleiteten Kriegskinderheime. Als junge Frauen waren sie nur knapp dem Holocaust entkommen und gaben Kindern, denen das gleiche widerfahren war, unter dem gemeinsamen Dach der "War Nurseries" ein Zuhause. Anhand der Darstellungen der Arbeit in den Kriegskinderheimen lässt sich zudem der historische Beginn der Kinderanalyse im Sinne Anna Freuds nachvollziehen.
Aufsatz zur deutschen Ukraine-Politik von Uwe Grundhöfer und Dr. Thomas Loer erschienen
Einige Politiker der Ampelkoalition haben sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in ähnlicher Weise zu den erwogenen Sanktionen geäußert, was die Frage nach dem darin zum Ausdruck kommenden Politikverständnis aufwirft. In der Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung „sozialer sinn“ analysieren Uwe Grundhöfer und IPU-Lehrbeauftragter Dr. Thomas Loer diese Äußerungen. In ihrem Aufsatz diskutieren sie die ökonomischen und politischen Implikationen, insbesondere im Hinblick darauf, was es heißt, angesichts des russischen Angriffskrieges für Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmungsrecht solidarisch einzutreten. Auszüge und weitere Informationen finden Sie hier, der vollständige Aufsatz kann über die Seite des Verlags bezogen werden.
„Einsicht“ in Langzeitpsychotherapien der Depression
Das Konzept der „Einsicht“ bezeichnet in der Psychotherapie einen Vorgang, bei dem Patienten Neues über sich selbst, ihre eigenen Emotionen, aber auch die Beziehungen zu Menschen in ihrem Umfeld lernen. Ein unter anderem durch die IPU gefördertes Forschungsprojekt um IPU-Professorin Dorothea Huber befasst sich mit der Wirkung von Einsicht. Insbesondere in psychoanalytischen Therapien konnte die Wirksamkeit des Konzepts gezeigt werden, außerdem bestand ein Zusammenhang zwischen dem Einsichtsniveau und der Linderung depressiver Symptome. Die Studie gibt damit Hinweise auf die therapeutische Relevanz der Einsicht als Wirkfaktor. Sie ist kostenlos im Open Access der "Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" abrufbar.
Vortragsmitschnitt von Prof. Dr. Insa Härtel am ICI Berlin
IPU-Professorin Insa Härtel hat sich im Rahmen der Lecture Series "Psychoanalytische Kulturwissenschaft" am Berliner Institute for Cultural Inquiry (ICI) mit der Verarbeitung von Erektion, erektiler Dysfunktion und Viagra im Film auseinandergesetzt. Unter dem Titel "'Penile Stile': Filmische Figuren der Impotenz" spürt sie anhand von Filmausschnitten den Fragen nach, wie Genießen im Gezeigten organisiert wird und welche kulturellen Dynamiken sich im Material ausmachen lassen. Für alle Interessierten gibt es nun einen Videomitschnitt des gesamten Vortrages und der anschließenden Diskussion auf der Website des ICI.
Phil Langer und Aisha-Nusrat Ahmad veröffentlichen Artikel über das Afghan Youth Project und die aktuelle Lage in Afghanistan
In der aktuellen Ausgabe der Bundeswehrzeitschrift "Zur Sache BW" zum Thema Afghanistan findet sich ein Artikel von IPU-Professor Phil Langer und IPU-Research Fellow Aisha-Nusrat Ahmad. Unter dem Titel "Die verratene Generation" nehmen sie die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan zum Anlass, um einen Einblick in empirisches Material zu geben, das Langer und Ahmad zwischen 2015 und 2018 im Rahmen des Afghan Youth Projects erarbeitet haben. Die Fallbeispiele reflektieren Biographien, Wünsche und Nöte afghanischer Jugendlicher, aus denen die Hoffnung sprach, mit dem eigenen Tun gesellschaftliche Veränderung herbeiführen zu können. Mit Blick auf die aktuelle Lage resümieren Langer und Ahmad: "Was bleibt, ist eine verratene Generation – verraten von der politischen Elite des Landes wie der internationalen Gemeinschaft, dem 'Westen', auch von Deutschland." Lesen können Sie den Artikel auf S. 14 des Dokuments.
Psychoanalytiker Harald Leupold-Löwenthal zu Freuds und Einsteins populärer Korrespondenz Warum Krieg?
Sechzig Jahre nach dem Erscheinen von Warum Krieg? (1932/1933), der berühmten Briefkorrespondenz zwischen Sigmund Freud und Albert Einstein über Krieg und Kriegsverhütung, veröffentlichte Harald Leopold-Löwenthal einen Aufsatz zur psychoanalytischen Theorie des Krieges. Darin zeichnet er den Weg Freuds nach von seiner Kriegsbegeisterung 1914 („Meine ganze Libido gehört Österreich-Ungarn.“) hin zu seinen pazifistisch motivierten Überlegungen über die menschlichen Destruktionstriebe und ihre gruppenpsychologischen Dynamiken. Leopold-Löwenthal umreißt die Freudsche Triebtheorie des Krieges und weist gleichzeitig darauf hin, dass die Psychoanalyse das Phänomen des Krieges zwar erhellen kann, aber als abgeschlossene Allgemeinerklärung genommen simplizistisch und reduktionistisch wird, weil der Krieg „nicht als ein monokausales Geschehen aufgefaßt werden kann“. Den Text können wir Dank freundlicher Genehmigung von IPU-Förderin Dr. Ida die Pietro Leupold-Löwenthal zur Verfügung stellen. Er erschien 1994 im Sammelband Aggression und Krieg bei Turia & Kant, herausgegeben von Inge Scholz-Strasser.
Zum Text
IPU-Absolvent veröffentlicht psychoanalytische Studie zur Auswirkung der Pandemie auf die menschliche Denkfähigkeit
„Viraler Angriff auf fragile Subjekte“ lautet der Titel einer psychoanalytischen Studie von IPU-Absolvent Florian Bossert, die nun im Psychosozial-Verlag erschienen ist. Darin untersucht er die Auswirkungen der pandemischen Realität auf die menschliche Denkfähigkeit. Er entwickelt die These, dass das zunächst als äußere Bedrohung auftretende Virus zunehmend auch psychisch als ein unheimliches Objekt erscheine. Dieser Prozess löse archaische Ängste aus, reaktiviere Abwehrmechanismen und befördere das Verschwörungsdenken.
Florian Bosserts Untersuchung ist aus seiner Abschlussarbeit an der IPU hervorgegangen, die von IPU-Professorin Christine Kirchhoff und Samuel Bayer betreut wurde.
Neuveröffentlichung von Prof. Dr. Bernd Ahrbeck
IPU-Professor Bernd Ahrbeck begibt sich in seinem neuen Buch in ein kontrovers diskutiertes Themenfeld. Er macht den titelgebenden Jahrmarkt der Befindlichkeiten aus und stellt auf 158 Seiten seine Perspektive essayistisch dar. Hier geht es zum Buch, das im zu Klampen-Verlag erschienen ist.
Global Phenomenon of Social Isolation and Loneliness Investigated in Upcoming Book
In recent years, isolation and loneliness have joined risk-factors such as smoking, obesity, and inactivity as leading worldwide causes of mortality, and the Covid-19 pandemic is only exacerbating the situation further. In their upcoming book published by Phoenix, From the Abyss of Loneliness to the Bliss of Solitude, IPU Berlin’s Aleksandar Dimitrijević and Michael B. Buchholz investigate the origins of loneliness and solitude and how they affect things such as creative expression and physical health. The book contains chapters focusing on psychoanalysis, psychology, philosophy, culture, art, and literature – some written by members of the IPU Berlin community.
Silence within Psychoanalysis and Everyday Life: Recent Book by IPU’s Aleksandar Dimitrijević and Michael Buchholz
Within psychoanalysis, silence can be a form of resistance, countertransference, or a sign of trust. Silence also has a place in contexts outside of the therapy room such as music, theology, language, and culture. IPU Berlin’s Aleksandar Dimitrijević and Michael B. Buchholz recently published the book Silence and Silencing in Psychoanalysis: Cultural, Clinical, and Research Perspectives through Routledge, which serves as the first investigation into silence within psychoanalysis in decades. Based on an established body of work, this book uses case presentations as well as original clinical techniques and research to provide insights into the roles of silence in clinical practice as well as everyday life. For a 20% discount, purchase the book through Routledge with code FLR40.
Einführungsband von Dr. Thomas Loer zur objektiv-hermeneutischen Analyse von Interviews erschienen
Mit seinem kürzlich erschienenem Band "Interviews analysieren. Eine Einführung am Beispiel von Forschungsgesprächen mit Hundehaltern" führt IPU-Lehrbeauftragter Dr. Thomas Loer in die objektiv-hermeneutische Analyse von Interviews ein. Die Darlegung stellt die grundlegendende Konstitutionstheorie und Methodologie vor und setzt bei der Planung der Forschung an, behandelt die Fragen der Fallauswahl, der Selektion des Datentypus und der Erhebung, die spezifischen Fragen der Analyse von Interviews und die besondere Form der Ergebnisdarstellung. Auszüge aus dem Buch finden Sie hier. Der Band ist Teil der von Dr. Thomas Loer herausgegebenen Reihe "Objektive Hermeneutik in Wissenschaft und Praxis" beim Verlag Springer VS.
Veröffentlichung zu psychischer Belastung durch Covid-19-Pandemie für Opfer potenziell traumatischer Ereignisse
Gemeinsam mit Prof. Dr. Lutz Wittman von der IPU hat ein niederländisches Forschungsteam untersucht, wie die Covid-19-Pandemie einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Opfern von Gewalt, Unfällen und ernsthaften Bedrohungen hat. Die Erholung von potenziell traumatischen Erlebnissen wird demnach durch die Auswirkungen der pandemischen Situation erschwert. Die Autoren verweisen anhand der Studienergebnisse auf die unbedingte Notwendigkeit, den Zugang zu psychosozialen Gesundheitsdiensten während pandemischen Zeiten aufrecht zu erhalten. Mehr Informationen hier.
Ausschreibung von zwei Promotionsstipendien an der IPU Berlin
In jedem Jahr fördert die Stiftung zur Förderung der universitären Psychoanalyse zwei Absolvent:innen der IPU Berlin bei ihren Promotionsvorhaben. Die Stipendien sind aktuell wieder ausgeschrieben. Interessierte könnnen sich bis zum 18. März 2022 bewerben. Hier geht es zur Ausschreibung. Außerdem finden Sie hier die gültigen Leitlinien zur Bewerbung.
Interview mit IPU-Professorin Insa Härtel zum Verhältnis von Psychoanalyse und Kulturwissenschaften
IPU-Professorin Insa Härtel wurde von "Neues Deutschland" zur Interdisziplinarität von Psychoanalyse und Kulturwissenschaften interviewt. Sie erklärt, warum die Psychoanalyse sich nicht nur für die Person auf der Couch interessiert und weshalb die Wechselbeziehung der beiden Disziplinen nicht frei von Reibungen und Reizungen ist. Gleichwohl können die beiden Perspektiven – wenn man sie zusammenbringt – das konflikthafte Verhältnis von Subjekt und Kultur analysierbar machen.
Aktuelles Forschungsprojekt: Identitätserleben in Zeiten von Corona
Im Forschungsprojekt Identitätserleben in Zeiten von Corona unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Kühn und Prof. Dr. Phil Langer sowie unter Mitarbeit von Dr. Sebastian Bobeth werden Erfahrungen und Erlebnisse während der Corona-Pandemie sowie wahrgenommene Auswirkungen in Deutschland, Österreich und Brasilien untersucht, etwa auf die persönliche Gefühlswelt und soziale Beziehungen. Kooperationspartnerinnen sind die Doktorandinnen Daniela Alcoforado und Miriam Farias von der Universidade Federal de Pernambuco.
Jetzt anhören: Vortrag von Dr. Susanne Kaiser zu politischer Männlichkeit und antifeministischen Bewegungen
Die Journalistin Dr. Susanne Kaiser hielt im Sommersemester 2021 einen Vortrag an der IPU Berlin zum Thema politische Männlichkeit. Ihr vieldiskutiertes bei Suhrkamp erschienenes Buch aus dem Jahr 2020 mit ebenjenem Titel untersucht, wie sich »Incels«, Fundamentalisten und Autoritäre misogyn und antifeministisch mobiliseren und so einem »autoritären Backlash« Vorschub leisten. In ihrem Vortrag, den man sich auf unserem Youtube-Kanal anhören kann, zeichnet Susanne Kaiser die Thesen aus ihrem Buch nach und widmet sich aus soziologischer Perspektive dem Komplex antifeministischer Bewegungen.
Gespräch zum Seminarzyklus Männer mit Inge Seiffge-Krenke, Matthias Franz und Lilli Gast zum Nachhören
Die IPU Berlin bietet im Frühjahr 2022 eine zertifizierte Fortbildung zum Thema „Väter“ an, in der es um die Vaterrolle im gesellschaftlichen Wandel geht. Im Vorfeld des Seminarzyklus' spricht IPU-Professorin und ehemalige Universitätspräsidentin Lilli Gast mit der Fortbildungsleiterin Prof. Dr. Inge Seifge-Krenke und dem Dozenten Prof. Dr. Matthias Franz. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und lässt sich auf Youtube anhören.
Prof. Benigna Gerisch im Deutschlandfunk zu Allmachtsphantasien im digitalen Zeitalter
In einem Audiobeitrag beim Deutschlandfunk spricht IPU-Professorin Benigna Gerisch zu Allmachtsphantasien und wann sozialer Vergleich schädlich werden kann. Der Beitrag entstand im Rahmen der DPV-Herbsttagung vom 10. bis 13. November und lässt sich hier anhören.
Neugründung der Psychoseambulanz Berlin in Kooperation mit der PUK SHK
Mit der Neugründung der Psychoseambulanz Berlin wird ein Schritt in Richtung einer verbesserten Versorgung von Menschen mit Psychoseerkrankung getan. Die Ambulanz ist in ihrer Form einzigartig in Berlin und trägt dazu bei, dass Patient:innen mit schizophrenen und schizoaffektiven Psychosen lückenlos behandelt werden können. Das war bisher ein Problem, das die IPU-Hochschulambulanz durch die Kooperation mit der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus (PUK SHK) angehen wird.
Vortragsreihe "Psychoanalytische Kulturwissenschaften" am ICI Berlin, u.a. mit Prof. Insa Härtel
Beginnend mit dem 26. Oktober findet am die Vortragsreihe "Psychoanalytische Kulturwissenschaften" statt, bei der u. a. die IPU Kooperationspartner ist. Bei der Auftaktveranstaltung hält Andreas Cremonini einen Vortrag mit dem Titel "Prekäre Verkörperungen: Die Figur des Helden zwischen Exemplarität und Singularität". Zu den Referent:innen der Reihe gehört auch IPU-Professorin Insa Härtel, die am 22.03.2022 zu filmischen Figuren der Impotenz sprechen wird.
"WAHN.SINN" – Große Arbeitstagung des Freiburger Arbeitskreises Literatur & Psychoanalyse
Am 21./22. Januar 2022 findet in Freiburg im Breisgau die alle zwei Jahre stattfindende Große Arbeitstagung des Arbeitskreises Literatur & Psychoanalyse statt, zu deren Veranstalter:innen der Aufsichtsratvorsitzende der IPU Prof. Joachim Küchenhoff zählt. Bei der Veranstaltung werden sich Psychoanalytiker:innen und Literaturwissenschaftler:innen mit dem psychotischen Erleben, den mit ihm einhergehenden Grenzerfahrungen, seinem Denken und dessen Sprache beschäftigen. Dabei geht es gleichermaßen um die psychoanalytischen Zugänge zum Phänomen der Psychose sowie der literarischen Beschäftigung mit und Verarbeitung von derselben.
Weitere Informationen zur der Tagung finden Sie hier.
Paternalismus und Autonomie – Gesprächsabend mit IPU-Professor Andreas Hamburger, Nathalie Weidenfeld und Julian Nida-Rümelin
Am 22.10.2021 sprachen im Münchener Literaturhaus IPU-Professor Andreas Hamburger, die Kulturwissenschaftlerin Nathalie Weidenfeld und der Philosoph Julian Nida-Rümelin über das Verhältnis von Paternalismus und Autonomie. Bei der Veranstaltung wird aus philosophischer, filmwissenschaftlicher und psychoanalytischer Perspektive das seit der Antike diskutierte Paternalismusproblem thematisiert und auf heutige gesellschaftliche Entwicklungen bezogen. Die Videoaufzeichnung des Gesprächsabends lässt sich auf Youtube ansehen.
IPU-Professor Gavin Sullivan veröffentlicht Artikel über die Rolle des Affekts im politischen Reaktionismus in England
Bei dem Open-Access-Verlag Cogitatio Press ist Gavin Sulivans Artikel Political Reactionism as Affective Practice: UKIP Supporters and Non‐Voters in Pre‐Brexit England erschienen. Der öffentlich zugängliche Artikel lässt sich hier lesen und herunterladen.
Zwei Aufsätze zur Evidenz der psychodynamischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie sind zwei Aufsätze erschienen, an denen IPU-Professor:innen beteiligt sind. Annette-Streeck Fischer gehört zu den Autor:innen der Arbeit Evidenz für psychoanalytisch begründete Verfahren für Kinder und Jugendliche für Kinder und Jugendliche, bei der anhand einer Evaluation gezeigt wird, dass die Eignung psychoanalytisch begründeter Verfahren bei Kindern und Jugendlichen bei den versorgungesrelevantesten Anwendungsbereichen über eine hinreichende Evidenz verfügt. Ebenfalls unter Mitwirkung von Annette Streeck-Fischer sowie IPU-Professor Lars Kuchinke erscheint der Artikel Stationäre psychodynamische Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit komplexer ADHS: Ergebnisse einer naturalistischen klinischen Studie. In der Arbeit wird zum einen deutlich gemacht, wie komplex das Störungsbild der ADHS sein kann, zum anderen gezeigt, wie wirksam ein psychodynamischer Ansatz ist.
Sammelband "Lost in Perfection" erschienen, mit herausgegeben von Prof. Benigna Gerisch
Der von IPU-Professorin Benigna Gerisch, Vera King und Hartmut Rosa herausgegebene Sammelband "Lost in Perfection. Zur Optimierung von Gesellschaft und Psyche" ist im Suhrkamp-Verlag erschienen. In den Beiträgen setzen sich die Autor:innen mit der gegenwärtig bedeutsamen Leitvorstellung der Selbstoptimierung und -verbesserung auseinander und untersuchen die Folgen derselben für Arbeit, Familie, Beziehung, Körper und Selbst. Dabei geht es insbesondere auch um die Frage, mit welchen kulturellen Vorstellungen von Pathologie und Normalität diese gesellschaftliche Entwicklung verknüpft ist. Mit Beiträgen u. a. von Heinz Bude, Ulrich Bröckling, Ève Chiapello, Alain Ehrenberg und Judy Wajcman.
Aufsatz von Insa Härtel über die inszenierte Entsorgung der Geschichte anhand eines Stofftieres
In der aktuellen Ausgabe der multidisziplinären Zeitschrift "denkste: puppe (de:do)" mit dem Themenschwerpunkt "Puppen als Seelenverwandte – biographische Spuren von Puppen in Kunst, Literatur, Werk und Darstellung" ist ein Diskussionsbeitrag von IPU-Professorin Insa Härtel erschienen. In ihrem Aufsatz "Vergangenheitsmüll entsorgen? Ein Stofftier namens Checkpoint Charlie im Messie-TV" zeigt Insa Härtel am Beispiel einer Fernsehsendung auf, dass politisch-historische Dynamiken der deutschen Geschichte auch dort in Szene gesetzt werden, wo scheinbar menschlich-dingliche "Seelenverwandschaften" das Zentrum bilden. Die Ausgabe kann hier digital bezogen werden.
Die IPU Berlin unterstützt den von Scholars at Risk Europe initiierten Aufruf an die Europäische Union und die europäischen Regierungen, angesichts der jüngsten Ereignisse in Afghanistan alle notwendigen Schritte zu unternehmen, die die Sicherheit der akut gefährdeten afghanischen Wissenschaftler:innen, Gelehrten und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen gewährleisten.
Den vollständigen Aufruf, dem sich bereits über 50 Organisationen angeschlossen haben, finden Sie über diesen Link. >>>
Zwei Aufsatzbände von IPU-Gründerin Christa Rohde-Dachser beim Psychosozial-Verlag erschienen
In Spuren des Verlorenen zeichnet Christa Rohde-Dachser aus psychoanalytischer und soziologischer Sicht die Wege nach, mit denen Menschen den Verlust der frühen Mutter-Kind-Einheit und das daraus resultierende Gefühl des Mangels lebenslang zu kompensieren versuchen. Klinische Krankheitsbilder, wie die Borderline-Störung oder die Hysterie, lassen sich auch vor diesem Hintergrund erklären. Das Gleiche gilt für den Umgang mit der Geschlechterdifferenz, der dabei eine geschlechtsspezifische Ausprägung erfährt.
In ihrem zweiten Werk Was sich verändert und was bleibt wendet sich Christa Rohde-Dachser den existenziellen Grundfragen des Menschen zu, die mit der Erfahrung der Vergänglichkeit, dem Wunsch nach Unsterblichkeit und dem Leben im Augenblick zusammenhängen. Ausgangspunkt sind dabei sowohl psychoanalytische als auch gesellschaftliche und filmanalytische Betrachtungen. Eigene Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass in den damit verbundenen unbewussten Phantasien auch geschlechtsspezifische Unterschiede eine Rolle spielen.
Große Inklusionsstudie unter maßgeblicher Mitarbeit von Bernd Ahrbeck erschienen
Mit der vom Senatsamt des Landes Berlin in Auftrag gegebenen Langzeituntersuchung Anfangserfahrungen mit der Entwicklung der Inklusiven Schulen in Berlin. AiBe ist eine der umfangreichsten nationalen Inklusionsstudien beim Waxmann-Verlag erschienen. IPU-Professor Bernd Ahrbeck gehört zu den Autor:innen der Studie, die die Versuche von Schulen untersucht und evaluiert, Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam zu beschulen.
Conversation analysis by Michael Buchholz et al. published in journal Frontiers
IPU senior professor Michael Buchholz, Timo Buchholz and Barbara Wülfing published a research article titled Doing Contrariness, which is a conversation analysis of the talk-in-interaction in a single therapy session with a traumatized child. The article is a part of the Talking and cure research topic, Michael Buchholz and Anssi Peräkylä have published as an anthology in the open access scientific journal Frontiers.
„Gemeinschaft und Nation“ – Schwerpunktausgabe der Zeitschrift Sozialer Sinn
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Sozialer Sinn ist eine Schwerpunktausgabe zum Thema „Gemeinschaft und Nation“ und wurde von IPU-Professor Thomas Kühn, Katrin Voigt und Frank Schumann herausgegeben. Die Textveröffentlichungen sind aus der interdisziplinären Tagung „Vorstellungen von Gemeinschaft und Nation im Kontext gegenwärtiger rechtspopulistischer Mobilisierungen“ hervorgegangen, die am 28./29. Februar 2020 an der IPU stattfand.
IPU-Absolvent tritt Professur in Zürich an
Eine außergewöhnliche Leistung hat IPU-Absolvent Pierre-Carl Link erbracht: Er wird eine Professur in Zürich antreten. Er wurde an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich auf die Professur für Erziehung und Bildung bei Beeinträchtigungen der sozio-emotionalen Entwicklung berufen.
IPU-Podcast 50 Minuten erscheint wieder
Der IPU-Podcast 50 Minuten ist mit einer neuen Folge wieder da. Im Gespräch mit IPU-Professor Gunther Meinlschmidt geht es um die Frage, was genau psychische Gesundheit ist. Gibt es überhaupt einen Zustand, in dem man psychisch gesund ist? Und ab wann spricht man von Krankheit? Während der Corona-Pandemie ist dieses Thema neu und in einer drängenden Art und Weise aktuell geworden. Außedem geht es um die Frage, wie das Verhältnis zwischen psychischer Belastung und psychischer Störung gedacht werden kann.
Das Konzept des Podcasts ist neu, das Team gewachsen, Genaueres gibt es im Trailer nachzuhören. Wir laden alle Hörer:innen ein zum Relaunch des psychoanalytischen Podcasts.
New Anthology published by Michael Buchholz and Aleksandar Dimitrijević
The anthology, “Silence and Silencing in Psychoanalysis”, edited by IPU senior professor Michael Buchholz and IPU research associate Aleksandar Dimitrijević, was recently published by Routledge. The book approaches silence and silencing in psychoanalysis from multiple perspectives: the clinical and research perspectives, as well as philosophy, theology, linguistics and musicology.
IPU-Studierende veröffentlichen Beiträge in der Zeitschrift psychosozial
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift psychosozial zum Thema Gewalt ist erschienen, herausgegeben von IPU-Seniorprofessor Michael Buchholz. In den Beiträgen werden unter anderem gewaltaffine Situationen, wie der G20-Gipfel in Hamburg, mikroanalytisch behandelt. Mehr als zehn Beiträge wurden von IPU-Studierenden des englischsprachigen Masters verfasst.
Joachim Küchenhoffs Vortrag bei „Krise lehrt Denken“ online nachhören
Der am 28. Mai von Joachim Küchenhoff gehaltene Vortrag „Der Ausnahmezustand und das Individuum – Erkenntnisse in und mit der Pandemie“ fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Krise lehr denken statt und lässt sich nun auf Youtube anhören. Die These seiner Überlegungen lautet, dass der Ausnahmezustand nicht nur auf die Katastrophe folgt, sondern zugleich die Widersprüche der vorgängigen gesellschaftlichen Situation aufdeckt. In seinem Vortrag geht es unter anderem auch darum, wie Menschen mit dem Ausnahmezustand umgehen. Dies wird dargestellt anhand der Erfahrungen, die ihm Menschen im psychotherapeutischen Gespräch mitgeteilt haben. Joachim Küchenhoff ist Psychiater und Psychoanalytiker mit Sitz in Basel und zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin.
Insa Härtel untersucht die Aneignung von Filmen im Zeichen der Pandemie
In der aktuellen Ausgabe des Online-Magazins nach dem film setzt sich IPU-Professorin Insa Härtel mit der im Zeichen der Pandemie stehenden Aneignung von Filmen auseinander. Dabei untersucht sie einen auf den sozialen Medien kursierenden Clip, bei dem Szenen des Time-Travel-Klassikers Back to the Future mit den Corona-Schutzmaßnahmen zusammengebracht werden.