Jahrestagung von JUNKTIM e. V.

„Die Kunst, sich irritieren zu lassen“ – Fachtagung zu Forschung und Praxis der Psychotherapie

Die zweite Fachtagung des Vereins JUNKTIM e. V. zur Forschung und Praxis der Psychotherapie widmet sich der „Kunst, sich irritieren zu lassen“. In Vorträgen und Datensitzungen werden Momente der Irritation in Psychotherapiestunden betrachtet. Die Daten sind Audio- und Videoaufzeichnungen von Psychotherapiesitzungen sowie deren Transkriptionen, die mit Hilfe gesprächsanalytischer Methoden untersucht werden. In diesen Texten lassen sich Irritationsmomente finden und nachvollziehen. Die theoretischen Annahmen zur menschlichen Psyche werden in dieser Herangehensweise in Kontakt gebracht mit der konkreten klinischen Praxis. Diese muss immer von der Theorie abweichen, lässt sich aber auch auf das Datenmaterial rückbeziehen und daran überprüfen.

12 Fortbildungspunkte wurden von der Psychotherapeutenkammer Berlin für die gesamte Tagung zertifiziert.

Der gemeinnützige Verein JUNKTIM e. V. wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, sprachwissenschaftliche Forschung mit klinisch-psychotherapeutischer Praxis zu verbinden. Zentrale Methodik ist die Konversationsanalyse, die zur qualitativen und prozessorientierten Erforschung von Psychotherapie dient. Aus der detaillierten Analyse entstehen ein besseres Verständnis sowie praktische Hilfestellung zur Durchführung psychotherapeutischer Gespräche. Benannt nach dem auf Sigmund Freud zurückgehenden „Junktim aus Heilen und Forschen“, richtet sich die Arbeit im Verein an Wissenschaftler:innen und Psychotherapeut:innen. Fokus ist, das Wissen aus der Gesprächsforschung für die klinische Praxis nutzbar zu machen. Diese unterschiedlichen Perspektiven aus Forschung und Praxis auf Momente der Irritation in Psychotherapiestunden können sich unterscheiden und darüber in Dialog treten.