Internationales

Internationalisierungsstrategie (IntS) und European Policy Statement (EPS)

ERASMUS Code: D BERLIN32


Seit 2013 verfügt die IPU Berlin über Erasmus Charta für die Hochschulbildung (Erasmus Charter for Higher Education, ECHE) und nimmt am EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung Erasmus+ teil. Die ECHE ist der allgemeine Rahmen für die Qualität der europäischen und internationalen Zusammenarbeit von Hochschuleinrichtungen. Damit verpflichtet sich die IPU Berlin zur Einhaltung auf europäische Ebene festgelegter Grundsätze zu internationaler Mobilität von Studierenden und Hochschulpersonal. Die einzelnen Elemente der ECHE sind eingebettet in die Internationalisierungsstrategie (IntS) und die Erasmus Erklärung zur Hochschulpolitik (European Policy Statement - EPS) der IPU Berlin.

Internationalisierungsstrategie (IntS) der IPU Berlin

a) Grundsatz
Die IPU Berlin versteht sich seit ihrer Gründung 2009 als Bologna-Hochschule neuen Typs, die die politischen Ziele der Europäischen Hochschul-Agenda, des Erasmus+ und des neuen Erasmus-Programms 2021-2027 aktiv umsetzt, dies strukturell durch das modulare Belegungs- und Anerkennungssystem, die Einhaltung des grundlegenden ECTS-Prinzips, den transparenten Einsatz von um- und anrechenbaren Credit Points sowie die Ausgabe von Learning Agreements im Vorfeld der Mobilitäten bzw. von Transcript of Records und Diploma Supplements danach.
Mobilitätsmaßnahmen werden nur im Rahmen zuvor geschlossener Abkommen zwischen den Einrichtungen durchgeführt.  Darin werden die jeweiligen Aufgaben und Zuständigkeiten der einzelnen Parteien, ihre Verpflichtungen und auch die sprachlichen Anforderungen verankert, sodass bei der Vorbereitung, der Aufnahme und der Integration mobiler Studierender gemeinsame Qualitätskriterien zur Anwendung kommen können.
Die Organisation und Durchführung aller internationalen Kooperationsprojekte der IPU Berlin basiert auf den Grundsätzen von Transparenz, Gleichheit, Effizienz, Erfolgsorientierung, Evaluierbarkeit der Ergebnisse, Inklusion und Nachhaltigkeit für alle am Bildungsprozess beteiligten Gruppen. Die IPU Berlin und ihr gesamtes Personal wenden sich geschlossen gegen jegliche Diskriminierung etwa aufgrund von ethnischer Herkunft, sozialer Lage, Religion, Geschlecht, sexueller Präferenz oder Alter. Menschen mit speziellen Bedürfnissen werden an der IPU Berlin aktiv unterstützt. Die zivilgesellschaftliche Teilhabe aller wird speziell durch Förderung sozialer Kompetenzen und Reflexion bewusster/unbewusster Vorurteile gewährleistet. Die IPU wird ihre im vergangenen Jahrzehnt geübte Reflexion unbewusster Kommunikationshindernisse in internationalen Lehr- und Forschungsprojekten fortsetzen und vertiefen.
Die IPU Berlin sieht sich gerade durch ihre internationale Orientierung und Präsenz als Botschafterin für eine nachhaltige Wirtschaftsweise, eine demokratische Zukunft und eine offene Gesellschaft im Bereich der internationalen Hochschulbildung.

b) Selbstverständnis
Die IPU Berlin befasst sich in ihrem Grundverständnis mit intrapsychischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen. Dies bringt subjektorientierte, interaktionelle und internationale Forschung und Lehre mit sich, die neben bewussten Determinanten auch unbewusste Dynamiken des menschlichen Handelns berücksichtigen, gerade auch im Zusammenhang mit Gruppen, Organisationen und ganzen Gesellschaften. Die Psychoanalyse stellt dafür neben anderen wissenschaftlichen Strömungen eine wichtige Referenz dar. Die daraus resultierende reflexive Lehr- und Forschungsmethodik zielt im Sinne der Nachwuchsförderung auf eine berufliche Praxis, die sich zunehmend mit internationalen Fragestellungen befasst und einer wissenschaftlichen Basis für den Ausbau der Forschungen bedarf. Lehre und Forschung an der IPU Berlin sind international ausgerichtet und gehen überwiegend von Themen der Psychologie und Psychoanalyse aus, die aber vorrangig in nachhaltigem interdisziplinären Dialog und in Kooperation mit Partnerdisziplinen wie Soziologie, Politologie, Philosophie, Kulturwissenschaften oder Neurowissenschaften behandelt werden. Die Anwendung und Weiterentwicklung inter- und transkultureller Ansätze trägt zur Fortentwicklung des Wissens in verschiedenen psychologischen Teildisziplinen und der Psychoanalyse als angewandte Sozialwissenschaft und Kulturtheorie bei.

c) Arbeitsfelder
Die genannten Grundsätze und Grundlagen spiegeln sich in den Schwerpunkten von wissenschaftlichem Austausch, Forschung und Lehre an der IPU wider. Im Folgenden werden diejenigen Arbeitsfelder mit besonderer Bedeutung für die Internationalisierungsstrategie der IPU genannt, die entweder bereits etabliert und ausgebaut oder neu sind und implementiert werden sollen:

  • Wissenschaftlich fundierte internationale Traumaarbeit mit besonderem Schwerpunkt auf soziale Traumata. Die seit 2013 gut etablierte Forschungs- und Lehrtätigkeit im Bereich von sozialem Trauma, verschränkt mit Projekten zu Migration, Integration und Inklusion, wird weiterhin wesentlich in Kooperation mit internationalen Partnerorganisationen und Universtäten betrieben, die daraus resultierenden Projektergebnisse werden international publiziert.
  • An der IPU besteht ein starker Schwerpunkt in der Psychotherapieforschung (Prozess-/Outcome-Forschung), der in internationale Forschungskontexte eingebunden ist, interkulturelle Aspekte einbezieht und weltweit rezipiert wird. 
  • Die Supervisions- und Ausbildungsforschung in klinischen und institutionellen Anwendungsfeldern bearbeitet zunehmend interkulturelle Fragestellungen und liefert internationale Vergleiche. Sie wird international präsentiert und rezipiert.
  • Diskurskritik und Konzeptforschung stellen wichtigen Forschungsschwerpunkte der IPU dar, die in internationalen und transdisziplinären Kooperationen bearbeitet werden. Dabei spielen wissenschaftshistorische Fragestellungen wie die Rekonstruktion zentraler psychoanalytischer Konzepte ebenso eine Rolle wie die Kritik gegenwärtiger gesellschaftlicher und kultureller Manifestationen. 
  • In der Organisationsforschung wird die Bedeutung von Organisationen für die Gesellschaft reflektiert, insbesondere in Hinblick darauf, wie sie dazu beitragen (können), diese mitzuformen und zu verändern. Die internationale Kooperation mit europäischen und außereuropäischen Partnern ist von zentraler Bedeutung, um etwa unterschiedliche Kulturen und die Bedeutung unterschiedlicher gesellschaftlicher Rahmenbedingungen systematisch zu erfassen.
  • Seit 2016 widmet sich das von der Karl Schlecht Stiftung geförderte Erich Fromm Study Center sozialpsychoanalytischen Fragestellungen. Eine zentrale Säule stellt die Vernetzung und Förderung des internationalen wissenschaftlichen Nachwuchses u.a. in Form eines jährlich stattfindenden mehrtägigen Doktoranden- und Postdoktorandenseminars dar.
  • Fragen nach den psychosozialen Folgen der Globalisierung mit ihren Beschleunigungs- und Entgrenzungsprozessen sowie den damit verbundenen Ideologien stehen im Zentrum verschiedener internationaler Kooperationen, zum Beispiel mit brasilianischen Wissenschaftler_innen, aber auch mit Forscher_innen aus europäischen Ländern.
  • Die Kulturwissenschaften an der IPU thematisieren internationale Aspekte in der Lehre, z.B. im Rahmen der Postcolonial Studies oder in Hinblick auf soziale Beziehungen. In einer genuin kulturwissenschaftlichen Herangehensweise – wie z.B. im Seminar „Kulturbegriff/ Transkulturalität“ explizit gelehrt – geht es nie allein um eine „eigene“ Kultur. Internationaler Austausch findet sowohl in Forschungszusammenhängen (z.B. Forschungsnetzwerk „Heil versprechen“) als auch in der Lehre etwa durch Dozent_innenaustausch/Co-Teaching (z.B. in den Bereichen „Sexuelle Differenz“ oder „Visuelle Kultur“) statt. 
  • Migration, Integration und Inklusion sind Forschungsthemen, die wesentlich internationale und interkulturelle Aspekte umfassen. An der IPU Berlin wird dazu in großen, multizentrischen und internationalen Projekten geforscht, gelehrt und publiziert.
  • Eine interdisziplinär entfaltete Konflikt- und Friedensforschung richtet den Blick auf gesellschaftliche Konfliktdynamiken, kollektive und individuelle Erfahrungen und Folgen von Gewalt sowie Möglichkeiten psychosozialer Konfliktbearbeitung. Regionale Schwerpunkte liegen auf dem Balkan sowie im Nahen und Mittleren Osten. Internationale Zusammenarbeit in sozialwissenschaftlicher Forschung, psychosozialer Intervention und Politikberatung ist dafür grundlegend, etwa mit der International Dialogue Initiative (IDI).
  • Die psychoanalytische Sexualitäts- und Geschlechterforschung bearbeitet Fragen von Männlichkeit, Weiblichkeit, Trans- und Intersexualität sowie Veränderungen des Sexuellen (z.B. im Bereich von Hetero-, Homosexualität, Paraphilien, Pornographie) in transdisziplinären, internationalen Forschungszusammenhängen.
  • In der transkulturellen Religionskritik werden Glaubenssysteme als kontingente, komplexe kulturelle Produktionen verstanden, die in ihrer reichhaltigen Materialität oder auch als Narrationen erforscht werden.


d) Wahl der Partner
d.a) grundsätzliche Kriterien

  • das Lehr- und Forschungsprofil der Partnerhochschule
  • akademische und international sichtbare Exzellenz in Lehre und Forschung
  • der gemeinsame Wunsch, die Lehre inhaltlich gemäß den Forschungsschwerpunkten beider Partner um neue Angebote zu erweitern
  • das Bekenntnis zu den Erasmus-Grundsätzen
  • Lehrangebote in deutscher und/oder englischer, ggf. französischer oder spanischer Sprache

d.b) spezifische Kriterien

  • besondere Passung zu den Lehr- und Forschungsangeboten der IPU
  • Bereitschaft zu transdisziplinärem Dialog und Reflexion von Vorurteilen im internationalen und interkulturellen Dialog 
  • akademische Exzellenz insbesondere im psychoanalytischen/psychodynamischen Bereich oder mit Fokus auf der Verbindung sozialtheoretischer und psychologischer Fragestellungen
  • Kooperation bei Capacity Building-Partnerschaften
  • Partner in von sozialen Traumata gekennzeichneten Regionen
  • die Absicht, gemeinsame Studienprogramme und -abschlüsse zu entwickeln
  • die Absicht, Lehr- und Forschungsnetzwerke (weiter-) zu entwickeln


e) Regionen
Grundsätzlich wählt die IPU ihre regionalen Schwerpunkte zum einen nach der Bedeutung der jeweiligen Region für die Entwicklung ihrer fachlichen Inhalte, zum anderen nach den Erfordernissen der praktischen Kooperation, z.B. im Kontext von Capacity Building-Kooperationen.

  • Exzellenzzentren mit psychoanalytischer Lehre und Forschung bzw. solche, die diesen Ansatz gerne verfolgen möchten in Europa: Belgien, Bulgarien, Frankreich, GB, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Skandinavien, Spanien, Türkei; in Übersee: Japan, Kanada, USA sowie in Südamerika, insbesondere Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien
  • von sozialen Traumata gekennzeichnete Regionen, z.B. Nachkriegsländer; Schwerpunkt Balkanstaaten, inklusive Bulgarien, Türkei, Griechenland (Migrationsroute) sowie Israel, Palästina, der Sudan
  • Hochschulen in Staaten, die den Arbeitsschwerpunkten der IPU Dozierenden entsprechende Lehr- und Forschungsthemen aufweisen und mit denen eine Netzwerkbildung erfolgversprechend ist; das sind z.B. D-A-CH, Taiwan, Südkorea, Russland/Moskau und die Ukraine
  • Hochschulen in verschiedenen Staaten, die um fachliche Unterstützung im Bereich Capacity Building anfragen, z.B. China, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Sudan

a) Übergeordnetes Ziel der IPU Berlin

  • Nationale wie internationale Gesundheitsförderung im Bereich psychische Gesundheit, Psychiatrie, Psychotherapie, Beratung und Prävention unter besonderer Berücksichtigung transnationaler und -kultureller Thematiken, insbesondere hinsichtlich der Konzeptualisierung psychischer Störungen sowie der Herausforderungen der globalen Digitalisierung


b) Internationalisierung von Studium & Lehre 

  • Ausbau und Weiterentwicklung von Organisations- und Institutionsanalyse sowie Supervision und psychodynamisches Coaching in von Globalisierung und Digitalisierung geprägten Handlungsfeldern
  • Verstärkte internationale Ausrichtung der Lehre und Vermittlung einer internationalisierten Lernerfahrung für Studierende aller Fachrichtungen
  • Internationalisierung des neu entwickelten Masterstudienprogramms Psychologie und Psychotherapie im Zuge der neuen Gesetzgebung zur Psychotherapieausbildung
  • Implementierung des neu entwickelten Masterstudienprogramms Arbeit, Umwelt & Gesellschaft, das sich globalen Fragestellungen aus einer erweiterten Umweltperspektive widmet und sich mit den Folgen digitaler Transformation der Arbeitswelt befasst
  • Erhöhung und Internationalisierung der Weiterbildungskapazitäten in der Psychotherapie (tiefenpsychologisch fundierte und analytische Erwachsenen- sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (WIPU)
  • Schaffung eines Angebots der internationalen Lehrerfortbildung (z.B. für Lehrer_innen an Deutschen Auslandsschulen) zum Themenbereich Psychologie
  • Implementierung der transkulturellen Religionskritik im Studium Generale


c) Internationalisierung von Forschung 

  • Ausweitung personenbezogener und institutioneller internationaler Forschungskooperationen mittels verstärkter Drittmittelakquise
  • Stärkung der internationalen Ausrichtung der Kultur- und Gesellschaftswissenschaften z.B. im Hinblick auf die vergleichende Analyse ethnisch, kulturell und religiös markierter Konfliktdynamiken und globalisierter Herausforderungen von Klimawandel und Umweltschutz
  • Entwicklung einer international orientierten komparatistischen Psychoanalyse
  • Profiliertere internationale Ausrichtung der an der IPU fest verankerten und renommierten Politischen Psychologie (u.a. zu den Themen: Konstruktion von Zugehörigkeit im internationalen Vergleich, internationales Erstarken von Autoritarismus, Vorurteilsforschung, Klima und Umwelt in globaler Perspektive)


d) Strukturelle Verankerung der Internationalisierung 

  • Erhöhung der outgoing- und incoming-Mobilitäten auf allen Mobilitätsebenen 
  • Erhöhung des Anteils der an der IPU studierenden Bildungsausländer_innen 
  • Umsetzung der Grundsätze der Nichtdiskriminierung, Transparenz, Inklusion und Partizipation von Studierenden und Personal in internationalen Projekten
  • Ausbau der Digitalisierung in allen Projekten und Kontexten
  • Förderung von umwelt- und klimafreundlicher Handlungsweise in allen Aktivitäten
  • Förderung aktiven bürgerschaftlichen Engagements in allen relevanten Aktivitäten
  • Internationalisierung der psychotherapeutischen Ambulanz

a) Realisierte Maßnahmen
Das International Office (IO) der IPU Berlin nahm im Juli 2012, drei Jahre nach Gründung der Universität, seine Arbeit auf. Innerhalb der vergangenen acht Jahre wurden seitens des IO bereits über 1.500 Förderungen und Mobilitäten im Rahmen internationaler Kooperationsprojekte realisiert und eine Vielzahl verschiedener Programmlinien erfolgreich beantragt und umgesetzt.
Seit 2014 nimmt die IPU zur Förderung der Mobilität aller Universitätsangehöriger am Erasmus+ Programm teil, zunächst in der Programmlinie KA103 und seit 2015 auch in der KA107. Innerhalb dieser Jahre hat sie sich ein extensives Netz an Erasmus+ Partneruniversitäten aufgebaut, von denen sich nach aktuellem Stand 18 in Programmländern und fünf in Partnerländern befinden. Im Jahr 2019 wurde zudem eine erste Partnerschaft mit einer Universität in Argentinien begründet. Weitere Kooperationen mit Universitäten in Kolumbien und in Chile folgten im Jahr 2020.
Für die finanzielle Unterstützung von Praktika und Studienreisen im außereuropäischen Ausland nimmt die IPU seit 2013 am DAAD-Förderprogramm PROMOS teil. Im Jahr 2014 kam ergänzend das STIBET-Programm zur Förderung engagierter internationaler Studierender hinzu.
Einer der Arbeitsschwerpunkte des IO liegt darüber hinaus im Auf- und Ausbau eines internationalen Netzwerks zum Thema „soziales Trauma“ mit einem regionalen Fokus auf die Balkanstaaten. Seit 2014 werden im Rahmen dieses Netzwerkes aus inzwischen zehn Universitäten jährliche Projekte mit finanzieller Unterstützung des DAAD realisiert. Neben bereits acht internationalen Summer/Dialogue Schools mit insgesamt über 500 Teilnehmenden sind mehrere Publikationen unter der Beteiligung hochkarätiger Forscher_innen aus aller Welt entstanden.
Seit mehreren Jahren engagiert sich die IPU außerdem in der Unterstützung von geflüchteten Studierenden und Forschenden und ist Mitglied des internationalen Netzwerks Scholars at Risk, dessen deutschen Sektion sie mitbegründet und bereits zwei erfolgreiche Anträge für verfolgte Wissenschaftler_innen im Rahmen der Philipp-Schwartz-Initiative gestellt hat. Seit 2016 nimmt die IPU am DAAD-Programm „Welcome“ teil und unterstützt damit aktiv die studentische Initiative „Studierende helfen Geflüchteten (StuFen)“, eine Initiative zur Förderung universitärer Integration von Menschen mit Fluchthintergrund.
Seit ihrer Gründung 2009 ist die IPU Mitglied im Internationalen Doktorand_innenkolloquium psychoanalytische Forschung im Verbund mit deutschen und österreichischen Universitäten.

b) Geplante Maßnahmen
Die folgenden Beschreibungen entsprechen dem Stand der Diskussion vom Mai 2020. Die Umsetzung von einzelnen Maßnahmen erfordert ggf. die Zustimmung des Aufsichtsrates der IPU Berlin gGmbh.

b.a) Internationalisierung von Studium & Lehre
b.a.a) kurzfristig (bis 2023)

  • Ausbau des Partnerhochschulnetzwerkes innerhalb der EU nach qualitativen Kriterien (s. Punkt 1.d) in den IPU-spezifischen Zielländern (s. Punkt 1.e)
  • Aufbau eines Netzwerkes mit Hochschulen außerhalb der EU, die über ein psychodynamisches/psychoanalytisches Angebot verfügen; erste Priorität: USA, GB, Schweiz, außerdem Lateinamerika (insb. Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien), Russland
  • Ausweitung des Einsatzes von Erasmus-Dozierenden im BSc Psychologie und im MA Psychoanalytische Kulturwissenschaften
  • Ausweitung des Angebots an Kurzzeitmobilitäten für Studierende wie internationale Exkursionen, z.B. zum Asien-Orient-Institut UZH in der Schweiz
  • Implementierung von ersten digitalen Online-Kursen (Testphase) auch im internationalen Bereich, z.B. in Form der internationalen Sommerschule im Rahmen des Projekts “Social Trauma in Changing Societies”
  • Aufbau gemeinsamer Lehrveranstaltungen mit Universitäten in Israel im Bereich Politischer Psychologie/Friedens- und Konfliktforschung
  • Enge Kooperation mit Universitäten in Österreich und der Schweiz im Rahmen des neuen Masterstudiengangs Psychologie mit Schwerpunkt Arbeit, Gesellschaft, Umwelt 


b.a.b) mittelfristig (bis 2025)

  • Integration von mindestens einer englischsprachigen Lehrveranstaltung pro Modul in allen Psychologie-Studiengängen der IPU pro Semester
  • Aufbau eines MA Double Degree-Programms mit voraussichtlich Frankreich, Belgien oder Bulgarien zur psychodynamischen Psychologie / Psychotherapie im Rahmen einer DAAD- oder DFH-Förderung
  • Förderung von outgoing-STA z.B. durch die Erlaubnis für wissenschaftliches Personal, auch während des laufenden Semesters STA (Mobilitäten zu Lehrzwecken) im Ausland durchzuführen, sofern die Lehre an der IPU abgedeckt wird
  • Aufbau eines binationalen Studiengangs Politische Psychologie in Kooperation mit weiteren Universitäten im In- und Ausland. Zur Diskussion steht ein national aufgesetzter MA mit internationaler Ausrichtung oder ein kleinerer 1-Jahres Master mit 60 ECTS
  • Jährliche oder zweijährliche Summer Schools im Ausland in einem der primären Zielländer für die Studierendenakquise in Kooperation mit einer dortigen Hochschule 
  • Erstellung eines Online-Kurses (BA und/oder MA Psychologie) in Kooperation mit einer hochschulischen Einrichtung in Afghanistan; Betreuung von afghanischen Studierenden durch ein Peer-System, in dem IPU-Studierende als Tutor_innen fungieren; finanziert durch das BMZ und die GIZ als Beitrag zur Fluchtursachenbekämpfung
  • Einrichtung einer internationalen DAAD-Gastdozentur für jeweils ein bis zwei Semester, zu besetzen mit international herausragenden Fachvertreter_innen
  • Ausbau der Kooperation mit Universitäten in Argentinien und Kolumbien im Bereich psychoanalytischer Studiengänge
  • Ausbau der Kooperation mit Universitäten in Israel/Palästina im Bereich psychodynamischer Politischer Psychologie bzw. Friedens- und Konfliktforschung
  • Aufbau einer internationalen Graduiertenschule in den Fachbereichen psychoanalytische Forschung, soziales Trauma, politische Psychoanalyse
  • Etablierung eines strukturierten bilateralen Dozierenden-Austauschprogramms


b.a.c) langfristig (bis 2027)

  • Aufbau eines englischsprachigen Masters Arbeit, Umwelt, Gesellschaft und Aufbau einer internationalen Kooperation mit einer Partneruniversität für Double Degree Abschluss 
  • Internationalisierung des neu implementierten MA Psychologie und Psychotherapie durch fachsprachliche Module in den jeweiligen Muttersprachen der Studierenden, aufbauend auf dem bereits existierenden Studiengang MA Psychologie (English Track)
  • Aufbau einer International Clinic im Rahmen der Hochschul- und Ausbildungsambulanz (WIPU): Therapeutische Angebote für die internationale Bevölkerung in Berlin und Implementierung eines Ortes, an dem internationale Studierende der IPU praktische diagnostische, beraterische und psychotherapeutische Kompetenzen erwerben können
  • Aufbau gemeinsamer Studiengänge/Double Degree MA-Programme mit Hochschulen in Lateinamerika, insbesondere Argentinien
  • Ergänzung der Weiterbildungskapazitäten um einen internationalen Zweig, der in enger Kooperation mit internationalen universitären Ausbildungsinstituten geplant werden soll


b.b) Internationalisierung der Forschung
b.b.a) kurzfristig (bis 2023)

  • Bestandsaufnahme bestehender internationaler Forschungskooperationen
  • Ausbau der Kooperation mit Israel für Workshops im Bereich psychodynamischer Friedens- und Konfliktforschung
  • Ausweitung der existierenden internationalen Forschungsnetzwerke und -gruppen der IPU und Einbindung in neue Netzwerke wie z.B. die Asociación Internacional para el Estudio y Desarrollo de la Mentalisación (AIEDEM) und der International Association of Neuroscience (IAN)
  • Verlinkung der IPU-Forschungsnetzwerke mit Homepages der jeweiligen Partner sowie die Veröffentlichung der im Rahmen dieser Projekte entstandenen Qualifikationsarbeiten Studierender


b.b.b) mittelfristig (bis 2025)

  • Konzeptualisierung und Durchführung von internationalen explorativen Workshops sowie Ausstellungen mit in Berlin ansässigen internationalen Künstler_innen
  • Ausweitung des Social Trauma-Forschungsnetzwerks, z.B. auf die MENA-Region oder Israel/Palästina 
  • Erhöhung der Anzahl internationaler wissenschaftlicher Mitarbeiter_innen und Professor_innen
  • Ausbau der binationalen Betreuung internationaler PHDs und Postdocs
  • Bündelung einiger der internationalen Forschungskooperationen mit dem Ziel der Entwicklung einer komparatistischen Psychoanalyse; Vergleiche von Theorien und Konzepten sowie psychotherapeutischer Methoden in den drei zentralen Regionen psychoanalytischer Theoriebildung Nord- und Südamerika sowie Europa (England, Frankreich, Deutschland)


b.b.c) langfristig (bis 2027)

  • Aufbau eines strukturierten Dissertationsprogramms mit Österreich und der Schweiz
  • Aufbau eines strukturierten PhD-Programms mit internationalen Partnerhochschulen, z.B. Chile, Österreich, Belgien, Frankreich
  • Aufbau eines englischsprachigen strukturierten PhD-Programms, aufbauend auf dem bereits bestehenden PSAID-Promotionsbegleitprogramm und Ergänzung um weitere Forschungsschwerpunkte und -methodiken
  • Aufbau einer International Clinic im Rahmen der Hochschul- und Ausbildungsambulanz (WIPU): Ort für internationale (Psychotherapie-)Forschung, insbesondere im Bereich von Flucht, Migration und (sozialem) Trauma


b.c) Strukturelle Verankerung
b.c.a) kurzfristig (bis 2023)

  • Verstetigung des Buddyprogramms für ausländische Studierende mit dem Ziel, die Eingangsphase der Studierenden zu erleichtern
  • Verstetigung des Mentorenprogramms für ausländische Studierende, um den erfolgreichen Abschluss ihrer Studien zu gewährleisten
  • Einführung der Vergabe von ECTS für freiwillige Mentor_innen/Anerkennung der Tätigkeit als (Pflicht-)Praktikum, unter der Maßgabe der Betreuung durch eine_n Psycholog_in
  • IPU-Studierende, die sich auf Erasmus+ Mobilitäten bewerben, werden zur Nutzung der Erasmus+ App aufgefordert und beraten
  • Anerkennung dienstlicher Reisekosten ausschließlich für Bahnfahrten bei einer Reisedauer von unter 6 Stunden zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der IPU
  • Ausarbeitung und Veröffentlichung des Diversity-Konzepts
  • Adaptierung der UNESCO Declaration on Cultural Diversity für die Belange und Aufgaben der IPU mit einem Schwerpunkt auf interkulturell inkludierender (interculturally inclusive) Bildung
  • Projektbezogene Begleitung von Problemen im Zusammenhang mit Integration, Inklusion und Minderheitenschutz, die sich im Zuge des Lehrenden- und Studierendenaustauschs ergeben, durch das International Office
  • Beendigung der Kooperation mit Partnerorganisationen im Falle, dass sich diese Schwierigkeiten wiederholt nicht ändern
  • Implementierung von Nichtdiskriminierung, Transparenz und Inklusion von Studierenden und Personal als bindende Kriterien bei allen Zulassungsprozeduren zu Erasmus+ Programmaktivitäten
  • Hochschulweite und statusübergreifende Vorstellung und Diskussion der Optionen, die ErasmusSocial anbietet
  • Teilnahme an einem zertifizierten Programm von ClimatePartner für den Ausgleich von CO2-Emmissionen mit dem Ziel der Klimaneutralität
  • Ausbau der Initiative „Green IPU“ - eine Initiative von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität als Reaktion auf die anhaltenden internationalen Klimademonstrationen zum Thema Nachhaltigkeit, z.B. Reduktion des Papier- und Stromverbrauchs
  • Umstellung aller Inter-Institutional Agreements (IIA) auf digitale IIAs über das Erasmus+ Dashboard
  • Nutzung von online-Learning Agreements (OLA) für alle Studierendenmobilitäten
  • Erhöhung der englischen Sprachkompetenz der Verwaltungsmitarbeiter_innen, die Kontakt zu Studierenden haben, zumindest auf das Niveau A2
  • Übernahme der Sprachkurskosten/durch Anrechnung der Sprachkursteilnahme auf die Arbeitszeit
  • Förderung entsprechender Qualifikationsmaßnahmen zur Internationalisierung des Campus seitens der HSL durch spezifische Fachfortbildungen für das Verwaltungspersonal
  • Schaffung/Zugang zu gesicherter digitaler Infrastruktur zum Datentransfer auch größerer Datenmengen zwischen IPU und Partneruniversitäten im Kontext von lehr- und forschungsbezogenem Austausch (Digitalisierung & Datenschutz)


b.c.b) mittelfristig (bis 2025)

  • Erhöhung der englischen Sprachkompetenz der Verwaltungsmitarbeiter_innen, die Kontakt zu Studierenden haben, zumindest auf das Niveau B1
  • Abfrage grundlegender Englischkenntnisse als Einstellungsvoraussetzung für Verwaltungspersonal
  • Implementierung der European Student Card (ESC)
  • Einführung der Erasmus+ App für alle Studierendenmobilitäten
  • Implementierung eines Credit-basierten Systems zum Erwerb von für das Studium anrechenbaren ECTS durch zivilgesellschaftliches Engagement


b.c.c) langfristig (bis 2027)

  • Ausbau einer gemeinsamen postgradualen psychotherapeutischen Weiterbildung in Kooperation mit Partneruniversitäten
  • Aufbau eines Netzwerks von einzelnen IPU-Vertreter_innen im Ausland, z.B. Alumni, IPU-Botschafter_innen mit Sonderrechten
  • Erhöhung der englischen Sprachkompetenz der IPU-Lehrenden auf mind. B2/C1, z.B. durch Förderung von externen und internen Sprachkursen
  • Vollständige digitale Abwicklung aller Mobilitätsmaßnahmen im Rahmen von Erasmus+, automatische Anerkennung über das Erasmus+ Dashboard und das Online Learning Agreement 

Erasmus-Charta für die Hochschulbildung (ECHE) der IPU Berlin

Der IPU Berlin wurde die Erasmus-Charta für die Hochschulbildung (ECHE) 2021–2027 der Europäischen Union erteilt.

Die ECHE 2021-2027 der IPU Berlin finden Sie hier:


Die Erasmus-Charta für die Hochschulbildung (ECHE) bildet den allgemeinen Qualitätsrahmen für Kooperationsaktivitäten von Hochschuleinrichtungen auf europäischer und internationaler Ebene im Rahmen von Erasmus+. Alle Hochschuleinrichtungen, die Fördermittel im Rahmen von Erasmus+ beantragen, müssen über eine ECHE verfügen.

    Die aktuelle Erasmus Erklärung zur Hochschulpolitik der IPU Berlin finden Sie hier:

    Die Erklärung der IPU Berlin zur Umsetzung der wesentlichen Grundsätze des Erasmus-Programms finden Sie hier:

    Erasmus-Studierendencharta

    Die Erasmus-Studierendencharta (Version 2018) finden Sie hier.

    Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung [Mitteilung] trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.