Im Rahmen des Netzwerkes "Social Trauma" sind bisher drei Publikationen erschienen.
Dieses Buch untersucht die Überschneidung von klinischen und sozialen Aspekten traumatischer Erfahrungen in Nachkriegsgesellschaften, erzwungener Migration und anderen Umständen kollektiver Gewalt. Die Autoren skizzieren konzeptionelle Ansätze, Behandlungsmethoden und Forschungsstrategien zum Verständnis sozialer Traumatisierungen in einem breiteren konzeptionellen Rahmen, der sowohl die klinische Psychologie als auch die Psychiatrie umfasst. Das Buch ist das Ergebnis eines siebenjährigen interdisziplinären und internationalen Dialogs und präsentiert eine Vielzahl wissenschaftlicher und praktischer Ansichten aus klinischer Psychologie und Psychiatrie, Sozial- und Kulturtheorie, Entwicklungspsychologie, Gedächtnisforschung, Recht, Forschungsmethodik, Ethik und Bildung.
Zu den behandelten Themen gehören:
Social Trauma: An International Textbook schließt eine kritische Lücke zwischen klinischen und sozialen Traumatheorien und bietet eine Grundlage für die universitäre Lehre sowie einen Überblick für alle, die sich mit den modernen Problemen der Opfer sozialer Gewalt befassen. Es ist ein nützliches Nachschlagewerk für Studierende, Lehrende und Forschende in den Bereichen Psychologie, Medizin, Pädagogik und Politikwissenschaft sowie für Therapeuten und Psychotherapeuten, die mit Überlebenden von kollektiver Gewalt, Verfolgung, Folter und erzwungener Migration arbeiten.
Andreas Hamburger, Vamık D. Volkan, Aleida Assmann, Ron Eyerman, Jörn Rüsen, M. Gerard Fromm, Gamze Özçürümez Bilgili, Diana Ridjic, Thomas Maurer, Willi Butollo, Luise Reddemann, Ljiljana Joksimovi, Susanne Metzner, Beatrix Weidinger-von der Recke, Konrad Schnabel, Camellia Hancheva, Annette Streeck-Fischer, Julia Holl, Svenja Taubner, Aleksandra Hadžić, Maida Koso-Drljević, Dženana Husremović, Camellia Hancheva, Tilmann Habermas, Eleonora Bartoli, Sue Grand, Jill Salberg, Phil C. Langer, Alina Brehm, Vladimir Hedrih, Dženana Husremović, Shahla M. Eltayeb, Selma Porobić, Marko Živanović, Maša Vukčević Marković, Saime Ozcurumez, Damir Arsenijević, Nikola M. Petrović, Astrid Hirschelmann, Abdul Rahman Rasho, Vladimir Hedrih, Sonja Protić, Biljana Stanković, Tinde Kovač-Cerović, Carmen Scher, Lisa Malmheden
Dieses Buch zeigt, wie Fremdenfeindlichkeit in den Aufnahme- oder Transitländern von Geflüchteten eher durch Projektion als durch Erfahrung verursacht werden kann und dass die Art und Weise, wie Geflüchtete in einem Land aufgenommen und betrachtet werden, mit der kulturell-traumatischen Geschichte des Landes verbunden sein kann. Geflüchtete Menschen, die oft individuell und kollektiv traumatisiert sind, erleben mehrfache Wiederholungen; solche Retraumatisierungen zwischen Geflüchteten und aufnehmenden Bevölkerungen oder Institutionen bleiben jedoch oft unbehandelt. Die Spaltung zwischen einer aufnehmenden und einer ablehnenden Haltung führt manchmal zu unbewussten institutionellen Abwehrmechanismen, wie z. B. der mangelnden Zusammenarbeit zwischen medizinischen, psychotherapeutischen, humanitären und rechtlichen Einrichtungen.
Ein interdisziplinärer und internationaler Austausch über Migration und soziales Trauma ist auf allen Ebenen notwendig - dieses Buch gibt überzeugende Beispiele für diesen Dialog. Forced Migration and Social Trauma wird für alle von großem Interesse sein, die sich mit den aktuellen Fragen von Flucht und Migration befassen.
Andreas Hamburger, Marcus Kumpfmüller, Jean-Jacques Petrucci, Jelena Jovičić, Momir Turudić, Žarka Radoja, Gamze Ozcurumez Bilgili, Horst Kächele, Selma Porobić, Anastasia Zissi, Maša Vukčević Marković, Jovana Bjekić, Nikola Atanassov, Dijana Ðurić,Aleksandra Hadžić, Camellia Hancheva, Saime Özcürümez, Carmen Scher, Diana Riđić, Marko Tomašević, Maša Avramović, Biljana Stanković, Slavica Tutnjević, Leonie-Marie Anft, Sotiris Chtouris, Stella Schreiber, Maša Vukčević Marković, Marko Živanović
Im Jahr 2020 gewann Forced Migration and Social Trauma den Gradiva-Award.
Trauma ist eines der wichtigsten Themen, die im gesamten klinischen, sozialen und kulturellen Bereich diskutiert werden. Die soziale Traumatisierung, wie sie uns nach Völkermord, Krieg und Verfolgung begegnet, richtet sich gegen ganze Gruppen und betrifft somit das unmittelbare Umfeld des Einzelnen und schneidet ihn von einem wichtigen Resilienzfaktor ab; darüber hinaus erfolgt die soziale Traumatisierung in einem gesellschaftlichen Kontext und bezieht somit die umgebende Gesellschaft in den traumatischen Prozess ein. Beide Bedingungen haben erhebliche Konsequenzen für die Auswirkungen und die Prognose der daraus resultierenden individuellen posttraumatischen Störungen sowie für die sozialen und kulturellen Folgen. Der Band verbindet klinische und epidemiologische Studien zu den Folgen sozialer Traumata mit Überlegungen aus der Sozialpsychologie und den Geisteswissenschaften. Nachkriegs- und postdiktatorische Gesellschaften sind in besonderem Maße von den Auswirkungen massiver Großgruppentraumatisierungen geprägt. Werden diese nicht anerkannt, erforscht und betrauert, führt das unverarbeitete kumulative Trauma, das sich tief im kollektiven Gedächtnis verankert hat, zu periodischen Reaktivierungen. Um soziale Traumata zu behandeln, ist ein interdisziplinärer Ansatz erforderlich.
Das Netzwerk "Social Trauma" wird seit 2013 mit Fördermitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) finanziell unterstützt.