Prof. Tamara Fischmann (IPU/SFI)
in Kooperation mit: Marianne Leuzinger-Bohleber (SFI)
Gefördert durch die HOPE for Depression Foundation mit 10.000$ und durch das Research Advisory Board (RAB) der International Psychoanalytic Association (IPA) mit 4.080$
Die Frankfurter fMRI/EEG Depressions-Studie (FRED) ist eine Studie mit dem Ziel die Auswirkung von medizinischen oder psychotherapeutischen Interventionen auf die Funktionsweise des Gehirns mittels fMRT (funktionale Magnetresonanz- Tomographie) und EEG (Elektroenzephalographie) zu untersuchen.
In Zusammenarbeit mit der LAC-Studie (Langzeittherapien chronisch depressiver Patienten: LAC-Studie) werden hier chronisch depressive Patienten neuro-physiologisch untersucht. Die in der LAC-Studie durchgeführten Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) - Interviews sind die Grundlage für die Entwicklung eines kompatiblen, patientenspezifischen Stimulus, der im fMRT zum Einsatz kommt. Mithilfe der OPD können repetitive dysfunktionale Beziehungsmuster psychodynamisch diagnostiziert werden, aus denen dann für jeden Patienten individuelle Kern-Konflikt-Sätze formuliert werden, die im fMRT visuell als Stimulus präsentiert werden.
Die so aktivierten Hirnaktivitäten mitsamt den dazugehörigen Hirnregionen werden erfasst und über die drei Messzeitpunkte auf Veränderungen hin untersucht. Desweiteren werden diese Hirnaktivitäten mit einem allgemeinen Stimulus (traffic) zu jedem Messzeitpunkt kontrastiert, um zu überprüfen, ob solche individuell konflikthaften Stimuli andere Hirnareale aktivieren als allgemein emotionale Stimuli.
In diesem fMRT-Arm der FRED-Studie untersuchen wir auch Veränderungen in Hirnaktivitäten als Reaktion auf einen individuellen Traum-Wort-Stimulus, extrahiert aus einem signifikanten Traum, den uns die Patienten in einem speziell dafür vorgesehenen Traum-Interview berichten. Diesem signifikanten Traum entnehmen wir 30 Traumwörter, die dem Patienten im fMRT visuell präsentiert werden. Indem wir diesen Traumwort-Stimulus mit einem sogenannten „neutralen“ Wort-Stimulus – einer „Alltagsgeschichte“ entnommenen Wörter, die nichts mit dem Patienten zu tun hat – kontrastieren, können wir zum einen Hirnregionen erfassen, die traumspezifisch sind und zum anderen Veränderungen der traumspezifischen Hirnaktivität im Verlauf der Therapie dokumentieren.
In einer zweiten Untersuchung werden der Schlaf und die Träume der Patienten unter Anwendung von EEG untersucht. Hierbei werden zum einen die Schlafmuster im Schlafmedizinischen Zenrum unseres Kooperationspartners im Krankenhaus Hofheim untersucht und zum anderen die Träume der Patienten und deren Veränderungen im Verlauf der Therapie. Die Träume der Patienten werden im Schlaflabor zum einen durch REM-Weckungen erhoben und zum anderen werden die Morgenträume aufgezeichnet. Anschließend werden diese inhaltsanalytisch gemäß dem Traumgenerierungsmodel von U. Moser ausgewertet.