Mit Hilfe der psychoanalytischen Grundannahmen des Unbewussten und des Konflikts, so die leitende Vorstellung dieser Fortbildung, können sexuelle und geschlechtliche Leidenszustände in einer seelischen Tiefenschicht verstanden und in der therapeutischen/beraterischen/sexualpädagogischen Arbeit gelindert werden. Da das Sexuelle jedoch keine ahistorische Größe ist, sondern einem kontinuierlichen gesellschaftlichen Wandel unterliegt, müssen sich psychoanalytisches Denken und Handeln immer wieder neu auf die sexuellen Erscheinungsformen ihrer Epoche einstellen. Die unrühmliche Geschichte der Pathologisierung von Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit lehrt dabei, dass die Psychoanalyse sich auch kritisch selbst befragen muss, wenn sie sexuelles Leiden nicht noch vergrößern möchte.
Die aus drei Blockwochenenden bestehende Fortbildung wird eine Einführung in psychodynamische Verstehens- und Behandlungsansätze für unterschiedliche geschlechtliche und sexuelle Erscheinungen und Leidenszustände bieten. Das erste Blockwochenende wird unter dem Titel „Was ist Sexualität?“ psychoanalytische Theorien der Sexualität vorstellen und dabei insbesondere auf die Differenz von kindlicher und erwachsener Sexualität eingehen. Darüber hinaus werden Praxiseinblicke in die therapeutische und sexualpädagogische Arbeit geboten und Fragen der Sexualanamnese erörtert. Das zweite Wochenende möchte zum psychodynamischen „Nachdenken über Geschlecht“ anregen. Ein Fokus wird dabei auf trans- und intergeschlechtlichen Entwicklungen liegen. Das dritte Wochenende wird schließlich sexuellen Süchten und Paraphilien gewidmet sein, wobei diagnostische, theoretische und therapeutische Aspekte diskutiert werden. Unter anderem wird es hierbei um Behandlungsfragen angesichts des Risikos fremdgefährdender Handlungen gehen. Für alle Wochenenden sind die Teilnehmer:innen eingeladen, eigenes Fallmaterial einzubringen.
Die Fortbildung „Sexualität und Geschlecht“ ist ein Pilotprojekt. In Abhängigkeit von der Resonanz und den Wünschen der Teilnehmer:innen können weitere Fortbildungen zur Vertiefung und Erweiterung auf andere sexuelle/geschlechtliche Problemfelder folgen.
1. Block: Was ist Sexualität?
2. Block: Nachdenken über Geschlecht
3. Block: Sexuelle Süchte/Paraphilien
Im Vorfeld der Sitzungen werden einzelne Texte als Lektüreempfehlung versandt.
Die Fortbildung richtet sich an Psychotherapeut:innen, Berater:innen, Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen und Interessierte.
Alle Wochenendeblöcke sind einzeln buchbar.
26./27. April 2024
Was ist Sexualität?
24./25. Mai 2024
Nachdenken über Geschlecht
7./8. Juni 2024
Sexuelle Süchte/Paraphilien
Pro Wochenendblock sind 7 Doppelstunden (Freitag ca. 14-19 Uhr; Samstag ca. 9-17 Uhr) geplant.
Preis pro Wochenendeblock:
300 € regulär
190 € für Kandidat:innen, Studierende oder Mitarbeiter der IPU-Hochschulambulanz (mit Nachweis)
Für die Veranstaltung werden Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt.
Die Teilnehmendenanzahl beträgt max. 20 Personen.
Bitte melden Sie sich bis zum 07. April 2024 unter folgendem Formular an:
Sollten Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich gerne an folgende E-Mail-Adresse: fortbildung(at)ipu-berlin.de
Abmeldung/Rücktritt
Eine Abmeldung muss schriftlich bis zum Ablauf des 14. Tages vor Veranstaltungsbeginn erfolgen. Bis dahin können Sie Ihre Teilnahme kostenlos stornieren und erhalten die von Ihnen bereits gezahlten Teilnahmegebühren vollumfänglich erstattet. Nach Ablauf des 14. Tages ist eine Rückerstattung ausgeschlossen. Sie können jedoch eine Ersatzperson mit der erforderlichen Qualifikation benennen, die Ihren Platz einnimmt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!