Curriculare berufsbegleitende Weiterbildung in psychoanalytischer Paar-, Familien- und Sozialtherapie in Kooperation mit dem Bundesverband Psychoanalytische Paar- und Familientherapie
Interpersonale Beziehungsdynamik ist geprägt von unausgesprochenen Wünschen, ungelösten Konflikten und unverarbeiteten Traumata sowie deren Abwehr. Sie hat ihre Wurzeln nicht selten in transgenerationalen Aufträgen, die bereits frühe Eltern-Kind-Beziehungen mitgestalten können. Unbewusste Übertragungen, Erwartungen und Delegationen lassen so Blockaden oder Kollusionen in familiären und Paarbeziehungen entstehen.
Psychoanalytisch geprägte Theoriebildungen werden hinsichtlich interpersonaler Dynamiken bei Paaren und Familien aufgegriffen und auch auf die heute vielfältigeren familienähnlichen Formen von Beziehungsgestaltung und Zusammenleben bezogen. Diese Sichtweise lässt sich ebenso auf darüber hinausgreifende Interaktionszusammenhänge bei Mehrpersonen-Beziehungssystemen, in und zwischen sozialen Gruppen oder Institutionen anwenden. In diesen Formen angewandter psychodynamischer Therapie spielen bewusste und unbewusste interpersonale Prozesse eine zentrale Rolle, immer eingebettet in spezielle Lebenslagen und soziale Kontexte.
Lehrkonzept
In praxisorientierten und erfahrungsbasierten Seminareinheiten vermitteln langjährig erfahrene Expert:innen beziehungsdynamische Aspekte psychoanalytischer Theorien und therapeutischer Arbeit mit Paaren und Familien. Psychoanalytische Paar- und Familientherapie besteht aus der aufdeckenden und entwicklungsfördernden Arbeit an unbewussten und vorbewussten interpersonellen Konflikten, Beziehungsmustern und Abwehrstrukturen, welche die Symptomatik eines Familienmitglieds oder Partners bedingen, mitbedingen oder aufrechterhalten. Diese Konflikte und Beziehungsstrukturen stellen sich in den (beziehungs-)therapeutischen Situationen szenisch dar und werden für alle Familienmitglieder (oder Mitglieder des informellen/formellen Beziehungsnetzes) in ihrer Existenz, Wirksamkeit und Interdependenz erfahrbar, erkennbar und somit veränderbar. Im therapeutischen Prozess werden die Ressourcen und Potentiale des Mehrpersonensystems genutzt.
Namhafte Wissenschaftler:innen und bekannte, langjährig tätige Praktiker:innen auf dem Gebiet der Psychotherapie und der psychoanalytischen Paar-, Familien- und Sozialtherapie gestalten als Dozierende diese Weiterbildung und stehen als Supervidierende zur Verfügung. Sie kommen aus unterschiedlichen Grundberufen (Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Pädagogik, Sozialpädagogik) und sind in vielfältigen psychosozialen und medizinischen Arbeitsfeldern tätig.
Die Weiterbildung soll dazu befähigen
Die Weiterbildung vermittelt
Zielgruppe
Die Weiterbildung richtet sich an Praktiker:innen aus den Bereichen Medizin, Psychologie/Psychotherapie, Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Heilpädagogik, Gerontologie, an Lehrer:innen und seelsorglich tätige Berufsgruppen. Darüber hinaus an weitere akademische Berufsgruppen, die in psychosozialen Arbeitsfeldern tätig sind. Angehörige von Berufsgruppen wie z.B. Kranken- und Gesundheitspflege, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie können im Einzelfall ebenfalls zur Weiterbildung zugelassen werden, wenn sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen.
Verantwortliche Leitung
Wissenschaftlicher Beirat:
Das Curriculum erstreckt sich über drei Jahre und beginnt im April 2025. Es umfasst insgesamt zwölf Module mit je 14 Seminareinheiten à 45 Minuten (7 Doppelstunden), jeweils freitags von 13:00 bis 19:00 Uhr und samstags von 09:00 bis 17:00 Uhr. Das erste Modul umfasst 18 Seminareinheiten à 45 Minuten (9 Doppelstunden) und erstreckt sich von Donnerstag bis Samstag.
Neben theoretischen Seminaren beinhaltet jedes Wochenende theoriegestützte Reflexionen der beratenden und therapeutischen Arbeit in Kasuistisch-technischen Seminaren (insgesamt 72 Dstd.). Hinzu kommt die berufsbezogene Familien-Selbsterfahrung in der Gruppe (insgesamt 24 Dstd.) an allen Wochenenden. Die persönliche Selbsterfahrung (150 Std.) sowie die Supervision der Behandlungsfälle (80 Std.) finden außerhalb der Wochenenden bei vom Veranstalter anerkannten Therapeut:innen bzw. Supervisor:innen statt, in der Regel in der Gruppe. Die Bildung von Supervisionsgruppen hat sich bewährt und wird organisatorisch unterstützt.
Zertifizierung
Das Curriculum entspricht den Anforderungen des Bundesverbandes Psychoanalytische Paar- und Familientherapie e.V. (BvPPF) sowie der European Federation for Psychoanalytic Psychotherapy (EFPP).
Auf der Grundlage von absolvierten
wird ein Zertifikat ausgestellt, das dazu berechtigt, die Bezeichnung „Psychoanalytischer Paar-, Familien- und Sozialtherapeut“ bzw. „Psychoanalytische Paar-, Familien- und Sozialtherapeutin“ zu führen und reguläres Mitglied im BvPPF zu werden.
Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer Berlin wurden beantragt.
Die Teilnahmegebühr beträgt:
4.920€ regulär (Ratenzahlungen sind möglich)
3.840€ reduziert für Kandidat:innen (Nachweis erforderlich, Ratenzahlungen sind ebenfalls möglich)
Zusätzliche Kosten:
100€ für Aufnahmegespräch
Ausgaben für die Supervision und gegebenenfalls die psychoanalytische/tiefenpsychologisch-fundierte Selbsterfahrung sowie Einnahmen aus eigenen Behandlungsstunden sind hierbei nicht berücksichtigt.
Bitte melden Sie sich unter folgendem Formular zum Aufnahmegespräch an:
Anmeldeformular zum Aufnahmegespräch
Nach dem Ausfüllen des Anmeldebogens werde Sie dazu aufgefordert, uns ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf zuzusenden. Bitte beachten Sie, dass die Anmeldung zum Aufnahmegespräch erst dann vollständig ist, wenn uns alle Unterlagen vorliegen.
Der Anmeldeschluss ist der 19. Januar 2025 (inklusive Einreichung der Unterlagen).
Sollten Sie hierzu oder zur Organisation der Weiterbildung Fragen haben, wenden Sie sich gerne an folgende E-Mail-Adresse: fortbildung(at)ipu-berlin.de
Abmeldung/Rücktritt
Eine Abmeldung muss schriftlich bis zum Ablauf des 28. Tages vor Veranstaltungsbeginn erfolgen. Bis dahin können Sie Ihre Teilnahme kostenlos stornieren und erhalten die von Ihnen bereits gezahlten Teilnahmegebühren vollumfänglich erstattet. Nach Ablauf des 28. Tages ist eine Rückerstattung ausgeschlossen. Sie können jedoch eine Ersatzperson mit der erforderlichen Qualifikation benennen, die Ihren Platz einnimmt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!