Mentalisieren wurde von Peter Fonagy, Anthony Bateman und anderen als Konzept zum Verständnis und für die Behandlung von Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Zunehmend zeigt sich, dass mentalisierungsbasierte Therapien (MBT) transdiagnostisch auch bei anderen Störungen, wie z. B. Depressionen, Angst-, Ess- und Somatisierungsstörungen vorteilhaft sind. Der Fokus auf Mentalisieren und Mentalisierungsdefizite kann in allen Therapiemethoden nützlich sein. Für Patient:innen mit Mentalisierungsstörungen ist es hilfreich, wenn diese überwunden werden. Voraussetzung ist allerdings, dass auch Psychotherapeut:innen mentalisieren. Zunächst wird die Entwicklung des Mentalisierungsmodells und seine theoretische Weiterentwicklung als „work in progress“ vorgestellt. An Videos, in Rollenspielen und in Supervisionen eigener Patient:innen werden Kompetenzen und Vorgehensweisen geübt, um Mentalisieren wieder zu gewinnen oder aufrechtzuerhalten
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) als Integration von Einzel- und Gruppenpsychotherapie hat sich für die Behandlung von Patient:innen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und mit strukturellen Störungen als eines der besten Behandlungskonzepte erwiesen. Die Fortbildung fokussiert auf neuere theoretische Ansätze und klinische Anwendungen der Mentalisierungsbasierten Gruppenpsychotherapie (MBT-G) für diese Patient:innengruppen. Anhand von klinischen Beispielen, Videos und Rollenspielen wird Mentalisieren in Gruppen vermittelt. Dabei werden mentalisierungsfördernde Interventions- und Interaktionstechniken mentalisierungshemmenden Interventionen und Interaktionen gegenübergestellt, um herausfordernde Gruppensituationen im stationären, teilstationären und ambulanten Setting besser zu meistern.
die Kenntnis der mentalisierungsbasierten dynamischen Administration in Vorbereitung von Gruppenpsychotherapien sowie die Kenntnis unspezifischer und spezifischer Wirkfaktoren mentalisierungsfördernder und psychodynamischer Gruppenpsychotherapien in den verschiedenen Settings. Außerdem können die Teilnehmer:innen eigene herausfordernde Gruppensituationen mit Blick auf Mentalisieren in Gruppen supervidieren lassen.
Die Fortbildung „Mentalisieren in Gruppen“ möchte Ärzt:innen und Psychotherapeut:inen ein Rüst- und Handwerkszeug für die häufig herausfordernde Behandlung von psychisch und psychosomatisch schwer kranken Patient:innen in Gruppenpsychotherapien vermitteln.
Dr. med. Lenka Staun, Leiterin der Hochschulambulanz der IPU, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytikerin (DPV/IPA), Gruppenanalytikerin (SGAZ), MBT-Therapeutin, Supervisorin
Prof. Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath, Institut für Gruppenanalyse und Mentalisieren in Gruppen (IGAM e.V.), Praxis für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Köln. Psychoanalytiker (DPV/IPA/DGPT), Gruppenlehranalytiker (D3G), MBT-Supervisor (MBT-D-A-CH), Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke
30. Juni und 01. Juli 2023
Mentalisieren in Gruppen Modul 1
15. und 16. September 2023
Mentalisieren in Gruppen Modul 2
Die Fortbildung findet an den genannten Terminen jeweils freitags von 14:00 bis 19:00 Uhr sowie samstags von 09:00 bis 17:00 Uhr statt.
750 € regulär,
450 € für Kandidat:innen, Studierende oder Mitarbeiter:innen der IPU-Hochschulambulanz (mit Nachweis).
Für die Veranstaltung werden Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt.
Bitte melden Sie sich unter folgendem Formular an:
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Sollten Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich gerne an folgende E-Mail-Adresse: fortbildung(at)ipu-berlin.de
Abmeldung/Rücktritt
Eine Abmeldung muss schriftlich bis zum Ablauf des 14. Tages vor Veranstaltungsbeginn erfolgen. Bis dahin können Sie Ihre Teilnahme kostenlos stornieren und erhalten die von Ihnen bereits gezahlten Teilnahmegebühren vollumfänglich erstattet. Nach Ablauf des 14. Tages ist eine Rückerstattung ausgeschlossen. Sie können jedoch eine Ersatzperson mit der erforderlichen Qualifikation benennen, die Ihren Platz einnimmt.