Die aktuelle Staffel der IPU-Seminarreihe „Film und Psychoanalyse“ ist im City Kino Wedding angesiedelt und widmet sich dem Dialog zwischen Filmpsychoanalyse und Tanzwissenschaft. Hatten in den vergangenen Semestern die Film- und Medienwissenschaftler Marcus Stiglegger und Reinhold Görling den Dialog mit der von Andreas Hamburger an der IPU vertretenden Filmpsychoanalyse geführt, so wird im Sommersemester die Tanzwissenschaftlerin Veronika Heller ihre Sichtweise einbringen.
Wie bisher organisiert sich das Seminar um eine Sonntagsmatinee im Kino, in dem größtenteils aktuelle Filme gezeigt werden, die sowohl zu filmpsychoanalytischen als auch zu bewegungsanalytischen Sichtweisen einladen. Wir versuchen nicht, Filmcharaktere oder gar Filmschaffende auf die Couch zu legen, sondern uns aufmerksam und reflexiv einzulassen auf die Präsenz des Kunstwerks Film. Dabei werden wir in diesem Semester unsere Aufmerksamkeit auch auf Körperinszenierungen und Bewegung richten. Für unsere beiden Zugänge ist es zentral, das unmittelbare Filmerleben zu Wort kommen zu lassen. Deshalb laden wir die Zusehenden – sowohl aus dem IPU-Seminar als auch alle an Psychoanalyse und Bewegung interessierten Filmfans aus der Berliner Stadtgesellschaft – ein, nach der Vorstellung noch etwas zu bleiben und mit uns über den Film zu sprechen.
Filme sind fürs Kino gemacht, nicht für die Stube!
Tickets können über das City Kino Wedding gebucht werden.
Mit hinreißendem Schwung tanzt sich ein Paar aus der Wirklichkeit – ein Rausch, der immer weitere Kreise zieht. Erzählt wird der Film aus der Sicht ihres Sohnes, der mitschwebt im Zauberreich seiner Eltern, und doch auch ein reales Kind bleibt.
In eindringlicher Bildsprache inszeniert Clare Denis eine Etüde über Melvilles Erzählung Billy Budd. Sie gestaltet eindrückliche Choreografien von Sehnsucht und Gebrochenheit und inszeniert unser eigenes Erleben von Fremdheit und Schönheit im kolonial-postkolonialen Raum.
Ein gefeierter Film über das Scheitern einer Stardirigentin, der doch alles andere als eingängig ist. Wir werden suchen, ob unterhalb des Spiels mit Stereotypen eine tiefere Sinnebene fassbar wird.
Auch dieses vielfach preisgekrönte, klassische Liebesdrama ist vielschichtig in seiner Dramaturgie und Publikumswirkung. Es geht um Bewegung – und es geht um Koma. Im Dialog zwischen Filmpsychoanalyse und Tanzwissenschaft wollen wir gerade der Dimension nachgehen, in der der Film uns „bewegt“.