Gefühle begleiten uns beständig. Wir können gar nicht anders, als emotional auf unsere Mitmenschen und unsere Umwelt aber auch auf die Impulse aus unserem eigenen Körper zu reagieren. Auch in der Politik, in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und sozialen Bewegungen spielen Gefühle eine zentrale Rolle. Der affektive Furor, den der Populismus entfacht, bündelt Gefühle von ohnmächtiger Wut, blindem Hass, Neid, Verbitterung und Rachewünschen zu Ressentiments, die das soziale Zusammenleben vergiften. Aber Gefühle von Besorgnis, Trauer, Mitleid, Empathie und Hoffnung, die an der menschlichen Verletzbarkeit anknüpfen, eröffnen die Chance auf alternative Perspektiven. An aktuellen Krisen und politischen Auseinandersetzungen soll dargestellt werden, wie Gefühle politisches Handeln beeinflussen und wie mit Gefühlen Politik gemacht wird.
Gefühle machen Politik
Populismus, Pandemie, Krieg und die Chance der Verletzlichkeit
Hans-Jürgen Wirth, Prof. Dr., Dipl.-Psych., ist Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker in eigener Praxis. Er ist Professor für Psychoanalytische Sozialpsychologie an der Universität Frankfurt am Main und Gründer des Psychosozial-Verlags. Wichtigste Buchveröffentlichungen: Narzissmus und Macht (5. Aufl. 2015); Gefühle machen Politik. Populismus, Ressentiments und die Chancen der Verletzlichkeit (2022).
Veranstaltet vom Erich Fromm Study Center an der IPU Berlin
Mittwoch, den 30. November 2022 um 19 Uhr (c.t.)
Stromstr. 2 (Hörsaal 1)
10555 Berlin