Leitung: Lars Kuchinke (IPU), Jin Kim (Musikwissenschaft, HU Berlin)
Mitarbeit: Christina Müller
Das Forschungsprojekt geht von der Arbeitshypothese aus, dass ein Musiker sich auf Grundlage eines der Musikproduktion unterliegenden Handlungen simulierenden Prozesses, in eine entsprechende Musikaufführung einfühlen und dabei empathische Expressivität erleben kann. Die Untersuchungsperspektiven des Projektes richten sich auf die Selbst-Erfahrung des Musikers hinsichtlich der im Zuge der Musikproduktion herbeigeführten empathischen Expressivität sowie die ihr unterliegenden neuronalen Mechanismen.
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der Neurowissenschaft (Lars Kuchinke, IPU Berlin) und der Systematischen Musikwissenschaft (Jin Kim, HU-Berlin) sollen angemessene neurodynamische Ansätze zur Untersuchung zeitlich verlaufender Prozesse der Selbst-Erfahrung des Musikers entwickelt werden. So sollen die zeitlichen Strukturen der im Interview berichteten first-person Erfahrung musikalischer Expressivität mit vorhandenen und weiter entwickelten Methoden der auf einer second-person Perspektive basierenden, phänomenologischen Interviewtechnik erfasst, analysiert und quantifiziert werden, um diese schließlich mit parallel zur Musikproduktion zu erhebenden neuronalen Aktivierungsdaten in Zusammenhang zu bringen.
Mit diesem Ansatz ist dieses Pilotprojekt als führend für die Entwicklung einer first-person Neurowissenschaft anzusehen, welche auf phänomenologische Techniken zurückgreift – und perspektivisch im breiteren Rahmen angewendet werden könnte.
Prof. Dr. Lars Kuchinke
IPU Berlin
Stromstr. 3b - Raum 1.13
10555 Berlin
lars.kuchinke(at)ipu-berlin.de