Die psychoanalytisch interaktionelle Methode (PiM)

als Einzeltherapie in der Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit strukturellen Persönlichkeits-(entwicklungs)störungen

Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode (PiM) hat sich seit vielen Jahren als eine effektive, psychodynamisch orientierte Methode für die Behandlung von Patient*innen mit sogenannten „strukturellen Störungen“ und „Störungen der Persönlichkeitsentwicklung“ (Persönlichkeitsstörungen) bewährt. Sie ist ebenso wie die TFP und die MBT als tiefenpsychologisch fundierte Methode anerkannt (vgl. Kommentar der Psychotherapierichtlinie). Die  PiM eignet sich besonders bei krisenhaften Verläufen in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter, da sich bei diesen Patient*innen ein therapeutisches Gegenüber, das präsent, emotional erreichbar und an einer entwicklungsförderlichen Beziehung interessiert ist, als besonders wichtig erwiesen hat.

 

Die  PiM beruht auf den theoretischen Grundlagen der psychodynamischen Psychotherapie und der Psychoanalyse. Sie bezieht Erkenntnisse benachbarter Wissenschaften mit ein, die für das Verstehen von Beziehungen und sozialen Systemen wichtig sind, insbesondere der Entwicklungspsychologie, der Soziologie, der Systemtheorie, der Sprachwissenschaften und der Neurobiologie.

Bei der  PiM stehen Beeinträchtigungen und Fähigkeiten hinsichtlich der Regulierung interpersoneller Beziehungen und der Selbstregulierung im Zentrum der diagnostischen und therapeutischen Aufmerksamkeit.

 

Die grundlegenden Elemente der  PiM - die Fokussierung auf das Verstehen und die Gestaltung interpersoneller Beziehungen - spielen auch in sozialen Tätigkeitsfeldern eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich der psychosozialen Beratung und Betreuung.

Zielgruppe

Die Fortbildung richtet sich an psychotherapeutisch tätige Ärzt*innen und Psycholog*innen (auch solche, die sich noch in Weiterbildung befinden), an (Kinder- und Jugend-) Psychiater*innen, an Ärzt*innen für Psychosomatische Medizin, psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen sowie an Interessenten aus dem Feld der psychosozialen Beratung und Betreuung, z. B. Erziehungswissenschaftler*innen, Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen.

Dozent:innen

Leitung:

  • Andreas Dally, Facharzt f. Psychiatrie u. Psychotherapie, Facharzt f. Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Gruppenanalytiker, (Gruppen-) Lehranalytiker, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse (AGG Göttingen), bis 2023 Chefarzt im Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn.
  • Prof. Dr. Annette Streeck-Fischer, Hochschullehrerin an der International Psychoanalytic University Berlin, Fachärztin für Kinderpsychiatrie, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytikerin.

 

Dozent:innen:

  • Dr. med. Ole Falck, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, (Gruppen-) Lehranalytiker, Weiterbildungsbefugnis der Ärztekammer Berlin für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Psychoanalyse, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse (AGG Göttingen), niedergelassen in Berlin.
  • Dr. Carola Cropp, Dipl.-Psychologin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin (Fachkunde analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie), wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrtherapeutin an der Universität Kassel.
  • Carmen Eger, niedergelassene Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin/Templin. Therapeutin und Lehrbeauftrage an der International Psychoanalytic University Berlin. Supervisorin und Dozentin an der Psychologischen Hochschule Berlin/Berliner Akademie für Psychotherapie. Delegierte der Psychotherapeutenkammer Berlin, Ausschuss Qualitätssicherung, Wissenschaft und Forschung.
  • Prof. Dr. Rebecca Friedmann,Professorin für Theorie und Praxis der Sozialpädagogik an der Medical School Berlin (MSB), Geschäftsführerin des Jugendhilfeträgers Denkzeit-Gesellschaft e. V., Dozentin in der Arbeitsgemeinschaft für Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse e. V. (AGG).

 

Programm

Die Fortbildung besteht aus mehreren Modulen. Modul 1 mit den theoretischen Grundlagen konnte als Einzelveranstaltung gebucht werden. Die jetzt geplante PiM Fortbildung setzt die Teilnahme an allen drei Modulen voraus.

Ein wichtiger Bestandteil der Module 2-4 sind praktische Übungen zum interaktiven Ausprobieren (z.B. anhand von Rollenspielen, Videobeispielen und Fallbeispielen aus der Praxis).


Programm

 

Die Zeiten der Fortbildung sind:
Modul 1: Sa. 9:30 - 12:45 Uhr und  14:15 - 17:00 Uhr.
Module 2, 3 und 4: Fr. 14:00 - 19:00 Uhr, Sa. 8:30 - 13:30 Uhr

 

Dozent*innen in diesem Modul:
Streeck-Fischer, Dally, Falck, Friedmann, Eger, Cropp

 

  • Strukturelle Störung, krisenhafte Verläufe in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter
  • Besonderheiten der PiM in Bezug auf Diagnostik im Prozess
  • Voraussetzungen für die Therapie, Haltung des/der Therapeut*in
  • Prinzip Antwort
  • Arbeit an Beeinträchtigungen in der Selbst- und Beziehungsregulierung
  • PiM in der Gruppentherapie 
  • Wirksamkeit der PiM am Beispiel einer Therapiestudie
  • Bedeutung der OPD/ OPD-KJ Strukturachse
  • Behandlungsvoraussetzungen 
  • Darstellung der PiM an der Behandlung einer Jugendlichen
  • Anwendungen der PiM als pädagogische Methode in den Praxisfeldern der Sozialen Arbeit

Dozent*innen in diesem Modul:
Dally, Streeck-Fischer u.a.

 

Genaue Diagnostik, Haltung des:der Therapeut*in bei der PiM, Vorbereitung der Patient*innen auf die Behandlung, Rahmen und Rahmenverletzungen, Umgang mit dem Agieren, Einbeziehung des sozialen Umfeldes, Übungen zum antwortenden Interventionsmodus, Kontraktschließung mit konkreten Vereinbarungen.

Dozent*innen in diesem Modul:
Wird zu gegebener Zeit ergänzt

 

Implizites Beziehungswissen, Einordnen von Bindungsrepräsentanzen zum Verstehen der Beziehungsdynamik, Fokus auf Selbst- und Beziehungsregulierung, Schritt-für-Schritt-Gestaltung von interpersonellen Beziehungen, Strukturbezogene Behandlungstechnik, Angehörigenarbeit (Eltern/Partner*innen, ggf. Schule, Mitarbeiter*innen aus Betreuungssettings).

Praktische Übungen wie oben dargestellt.

Dozent*innen in diesem Modul:
Streeck-Fischer u.a.

 

Krisen, Selbstverletzungen, Abbruchsagieren, Dekompensationen, dissoziales Verhalten, Arbeit im „Zwangskontext“, Arbeit mit gewalttätigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Praktische Übungen wie oben dargestellt.

Teilnahmegebühren

Modul 1:
200€ Normalspreis

120€ für Kandidat:innen und Alumni der IPU

Module 2, 3 und 4 (nur gemeinsam zu buchen)
1050€ Normalspreis

750€ für Kandidat:innen und Alumni der IPU

 

Getränke und Snacks in den Pausen sind inbegriffen.


Für die Veranstaltung werden Fortbildungspunkte bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich unter folgendem Formular an:
 

Anmeldeformular für Module 2-4
 

Sollten Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich gerne an folgende E-Mail-Adresse: fortbildung(at)ipu-berlin.de

 

Abmeldung/Rücktritt
Eine Abmeldung muss schriftlich bis zum Ablauf des 14. Tages vor Veranstaltungsbeginn erfolgen. Bis dahin können Sie Ihre Teilnahme kostenlos stornieren und erhalten die von Ihnen bereits gezahlten Teilnahmegebühren vollumfänglich erstattet. Nach Ablauf des 14. Tages ist eine Rückerstattung ausgeschlossen. Sie können jedoch eine Ersatzperson mit der erforderlichen Qualifikation benennen, die Ihren Platz einnimmt.



Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!