Die Präsidentschaft an der IPU ging mit dem 1. Juli 2021 von Prof. Dr. Lilli Gast auf Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz über. Diesen Anlass haben die beiden genutzt, um über das Amt, die IPU und die Psychoanalyse zu sprechen.
Ein Amtswechsel bedeutet immer einen Wandel, einen veränderten Blickwinkel auf die wissenschaftliche Institution, neue Impulse und Diskurse. Aber einem gelingenden Wandel liegt stets auch Kontinuität zu Grunde, die Voraussetzung für Weiterentwicklung ist. So jedenfalls sieht es der neue Präsident der IPU, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz. Mit seiner Amtsvorgängerin Prof. Dr. Lilli Gast ist er darüber ins Gespräch gekommen. Darin geht es um die Bedeutung des Präsident:innenamts – und um die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft der IPU als Ort der Psychoanalyse.
Im Dialog entwickeln Jan-Hendrik Olbertz und Lilli Gast gemeinsam Gedanken zur Wissenschaftswelt und der Verortung der IPU darin. Es geht um den Reiz der Aufgaben bei der Leitung der IPU, um die Nutzung aller in ihrem Rahmen versammelten Potenziale und um die Zukunft der Psychoanalyse. Mit dem Gespräch begrüßt die Universität Jan-Hendrik Olbertz als ihren neuen Präsidenten. Gleichzeitig ist es der Abschied von und ein herzlicher Dank an Lilli Gast, die ab August zurück in den Stiftungs- und Aufsichtsrat wechselt.
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz hat am 1. Juli 2021 das Amt des Präsidenten der IPU übernommen. Bereits im Dezember 2020 folgte der einstimmige Beschluss zu seiner Berufung. Olbertz ist ein erfahrener Hochschulmanager und in der Berliner Hochschullandschaft unter anderem durch seine Präsidentschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin von 2010 bis 2016 bekannt. Promoviert wurde er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er sich auch habilitierte, bevor er 1992 zum ordentlichen Professor berufen wurde. Als Gründungsdirektor war er von 1996 bis 2000 am Aufbau des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg (HoF) beteiligt. Danach wechselte er von 2002 bis 2010 als Kultusminister (parteilos) des Landes Sachsen-Anhalt in die Politik.
Prof. Dr. Lilli Gast war seit der Gründung 2009 als Vizepräsidentin und Professorin für Theoretische Psychoanalyse, Subjekt- und Kulturtheorie an der IPU. Sie studierte Psychologie, Philosophie und Soziologie an der Philipps-Universität Marburg sowie der Freien Universität Berlin und promovierte an der Universität Kassel. An der FU Berlin hat sie auch gelehrt, ebenso wie an der Universität Innsbruck und an der Leibniz Universität Hannover, an der sie sich habilitierte und zur außerplanmäßigen Professorin ernannt wurde. Nachdem sie 2017 die IPU zunächst verlassen hatte und Mitglied im Stiftungs- und Aufsichtsrat der IPU wurde, kehrte Sie im August 2020 zurück, um übergangsweise das Amt der Präsidentin zu übernehmen.