Nach einer Erstaufnahme in der telefonischen Sprechstunde führen Psychotherapeut:innen in unserer Ambulanz die Erstgespräche durch. Hier können gegebenenfalls gemeinsam weitere Schritte zur ambulanten, stationären und/oder psychosozialen Behandlung besprochen werden.
Je nach Stand unserer Warteliste können wir Patient:innen selbst in Behandlung aufnehmen. Sie bekommen innerhalb von 4-6 Wochen Bescheid darüber, ob eine Behandlung in unserem Haus stattfinden kann oder werden gegebenenfalls weiter verwiesen.
Wir behandeln sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche.
Die telefonische Sprechstunde ist immer Mo 10:30–12:30 Uhr, Di 13–15 Uhr und Fr 10:30–12:30 Uhr unter folgender Rufnummer zu erreichen: 030 300 117-800.
Die Ambulanz ist gemäß §117 SGB V ermächtigt, die erbrachten Leistungen mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen. Auch Privatversicherte können die Rechnungen bei ihren Kassen einreichen. Interessent:innen an den Studien der Hochschulambulanz wenden sich bitte an die angegebenen Telefonnummern bzw. Mailadressen der Studienmitarbeiterinnen unter dem Reiter „Forschung“.
Unser Therapieangebot erstreckt sich über die anerkannten Richtlinienverfahren (analytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie sowie Verhaltenstherapie) und schließt sämtliche Altersgruppen und Störungsbilder ein. Wir bieten sowohl Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP – analytisches Verfahren) als auch die Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen an. Zudem gehören Gruppentherapien zu unserem Angebot. Die Gespräche können auch in der englischen Sprache durchgeführt werden.
In einer analytischen Psychotherapie können aktuell auftretende und bereits länger bestehende psychische Erkrankungen behandelt werden, die mit tiefergehenden Konflikten, Beziehungsmustern und Persönlichkeitsstrukturen verbunden sind.
In einem intensiven therapeutischen Setting mit z.T. mehreren Stunden pro Woche können gegenwärtige Beziehungsdynamiken und Konflikte vor dem Hintergrund früher Beziehungserfahrungen besser verstanden und aufgearbeitet werden. Durch die analytische Psychotherapie können körperliche und seelische Symptome oftmals nachhaltig verändert und eine Stabilisierung des Selbstwertgefühls und der Selbstwahrnehmung erreicht werden.
Die Behandlung kann im Liegen mit bis zu 3 Stunden wöchentlich oder als „modifizierte Analyse“ im Sitzen durchgeführt werden. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden bis zu 300 Stunden übernommen.
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP) orientiert sich grundsätzlich an psychodynamischen Techniken aus der Psychoanalyse. Das bedeutet für die Patient:innen, dass gemeinsam mit dem:der Therapeut:in aktuelle Konflikte auf die Lebensgeschichte bezogen ergründet werden. Gegenüber einer Psychoanalyse findet eine TfP in der Regel „niederfrequent“, also mit weniger Stunden in der Woche und über einen kürzeren Zeitraum statt (bis zu 100 Stunden). Die Bereitschaft zur intensiven Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit und Lebensgeschichte ist für eine TfP ebenso wichtig wie die Motivation, sich verbindlich auf eine Therapie über einen längeren Zeitraum einzulassen.
Die Verhaltenstherapie setzt im Vergleich zu den psychodynamischen Verfahren in besonderem Maße bei der Gegenwart des:der Patient:in an. In der Behandlung kann gemeinsam mit dem:der Therapeut:in der Frage nachgegangen werden, inwiefern das bewusste Erleben und Verhalten mit dem aktuellen Leiden des:der Patient:in zusammenhängt. So können Techniken erarbeitet werden, die Veränderungen im Denken und Handeln sowie neue Perspektiven auf bisherige Sichtweisen herbeiführen.
Psychische Probleme können jedes Lebensalter betreffen. In unserer Ambulanz arbeiten Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, die Säuglinge, Kinder und Jugendliche von 0 Jahren bis zum 21. Lebensjahr behandeln. In der IPU-Ambulanz bieten eigens dafür eingerichtete Räumlichkeiten neben der Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, auch Spielzeug und Material zur kreativen Entfaltung. In der Säuglings- und Kleinkindtherapie nehmen Eltern/Bezugspersonen an den therapeutischen Stunden teil. Ab ca. der Kita- und Schulzeit finden therapeutische Sitzungen, in denen der Fokus auf dem Spiel liegt, allein mit den Kindern statt. Die Eltern/Bezugspersonen werden in eigenen Stunden beraten und in den Prozess einbezogen. Ab dem 16. Lebensjahr (also mit 15) können Jugendliche und junge Erwachsene vom Gesetz her selbst entscheiden, ob Eltern und Bezugspersonen am Prozess beteiligt werden. Stimmt die:der Jugendliche zu, finden auch hier regelmäßig beratende Eltern-/Bezugspersonenstunden statt. In der IPU-Ambulanz werden Kinder jeden Alters mit psychodynamischen Verfahren und Verhaltenstherapie behandelt.
In der Spätadoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter können für diese Phase des Lebens spezifische Konflikte auftreten, die nicht zuletzt mit dem Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter zu tun haben. In der IPU-Ambulanz bieten wir Patient:innen in dieser Zeit des jungen Erwachsenenalters zwischen ca. 18 und 25 Jahren neben der Einzeltherapie auch die psychodynamische Gruppentherapie an.
Viele Eltern leiden nach der Geburt ihres Kindes unter Niedergeschlagenheit, Selbstzweifeln, Stimmungsschwankungen, ausgeprägten Ängsten oder zwanghaften Gedanken. Andere geraten durch Regulationsschwierigkeiten ihres Kindes an ihre Belastungsgrenzen. In der psychotherapeutischen Sprechstunde für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern können sich Eltern mit ihren Kindern in den ersten Lebensjahren an speziell qualifizierte Therapeut:innen wenden. Aus langjähriger Erfahrung und internationalen Studien ist bekannt, dass eine frühzeitige Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) Entlastung für Eltern und Kinder sowie Unterstützung für die weitere Entwicklung, den Bindungsaufbau und die frühe vorsprachliche Kommunikation bietet. Bei diesem Behandlungsansatz werden Eltern und Kinder gemeinsam behandelt.
In einem ersten Gespräch widmen sich unsere qualifizierten Therapeut:innen Ihren Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und Ihrem Kind bis zum dritten Lebensjahr. Bei Interesse können Sie sich in der telefonischen Sprechzeit an unsere Ambulanz wenden – wir versuchen dann, mit Ihnen zeitnah einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren.
An der IPU-Hochschulambulanz bieten wir mit unserer besonderen Expertise in psychodynamischen Gruppenpsychotherapien einen therapeutischen Schwerpunkt an: die therapeutische Behandlung in Gruppen (im Rahmen einer analytischen Gruppenpsychotherapie bzw. einer psychodynamischen Gruppenpsychotherapie).
Meist sind die Gruppen hinsichtlich Alter und Geschlecht gemischt, doch bieten wir für junge Erwachsene (18-25 Jahre) eigene therapeutische Gruppen an, um den besonderen Anforderungen einer Behandlung für junge Erwachsene gerecht werden zu können.
Die analytische Gruppenpsychotherapie ist eine Langzeitbehandlung in einer wöchentlich stattfindenden Gruppe von 6 bis 9 Teilnehmer:innen.
Da individuelle Symptome meist im Kontext von konflikthaften, sozialen Beziehungen entstehen (z.B. in der Herkunftsfamilie) und wiederum in sozialen Beziehungen sichtbar werden, kann eine analytische Gruppentherapie helfen, die meist unbewussten Beziehungsdynamiken mit Hilfe der Gruppe aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen und zu verändern.
Die Gruppe ist ein Resonanzraum, in dem es um den sprachlichen Austausch von Gefühlen in Beziehungen zu anderen geht. In der freien Kommunikation wird sichtbar, wie soziale Beziehungen durch eine verzerrte Wahrnehmung, Vorurteile oder Projektionen auf andere gefärbt sind. In der Gruppe dürfen diese Verzerrungen hinterfragt werden. Neue Beziehungserfahrungen werden möglich, weil die Kommunikation in der Gruppe zu einer besseren Wahrnehmung der Gruppenteilnehmer:innen führt. Durch die Gruppe ist es möglich, die eigene innere Welt besser kennen zu lernen und unterscheiden zu lernen, welche Gefühle aus früheren Beziehungserfahrungen sich in gegenwärtigen Beziehungen wiederholen. Dies ist möglich, weil die Gruppe ein geschützter Raum und gleichzeitig ein sozialer Mikrokosmos ist, in dem unterschiedlichste Menschen mit verschiedensten Lebenserfahrungen zusammentreffen. Eigene Vorurteile, Stereotypien und Ängsten in der Beziehung zu anderen Menschen sind zentrale Themen in der analytischen Gruppenpsychotherapie.
Als Langzeitbehandlung kann an einer analytischen Gruppenpsychotherapie zwei bis vier Jahre teilgenommen werden.
Im Unterschied zur analytischen Gruppenpsychotherapie ist die psychodynamische Gruppentherapie etwas kürzer angelegt (meist zwei Jahre) und fokussiert stärker auf Beziehungsdynamiken im Hier und Jetzt.
In der Psychoseambulanz Berlin – ein Zusammenschluss der IPU-Hochschulambulanz mit der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus (PUK SHK) – werden Patient:innen mit schizophrenen und schizoaffektiven Psychosen behandelt.
Informationsfolder zur Psychoseambulanz Berlin >>>
Zur Website der Psychoseambulanz Berlin >>>
In der IPU-Ambulanz bieten wir im Rahmen unserer Forschung für potenziell von ADHS betroffene Erwachsene eine Spezialsprechstunde für ADHS an. Die ADHS-Sprechstunde beinhaltet eine umfassende Diagnostik und anschließende Auswertung. Nach durchlaufener Diagnostik gibt es die Möglichkeit, an einer deutschsprachigen Psychoedukationsgruppe für Menschen mit ADHS teilzunehmen, die insbesondere auf die sozial-emotionalen Aspekte fokussiert (Körperwahrnehmung, Mentalisieren, Affektregulation, Beziehungsgestaltung).
Informationsflyer zu den Angeboten bei ADHS bei Erwachsenen
Diagnostiknach aktuellen wissenschaftlichen Standards und mit psychodynamischem Profil, bei dem der ganze Mensch mit seiner Lebensgeschichte im Mittelpunkt steht – auf Deutsch und auf Englisch. Wir berücksichtigen sowohl neuropsychologische als auch psychodynamische Aspekte (insbesondere unsichere Bindung und entwicklungspsychologische Beeinträchtigung), auf deren Grundlage wir in unserer abschließenden Beratung eine Behandlungsempfehlung aussprechen, die die neuesten psychotherapeutischen und pharmakologischen Entwicklungen berücksichtigt.
Psychoedukation in einer deutschsprachigen Gruppe mit anderen ADHS-Patient:innen mit einem Fokus auf sozial-emotionalen Aspekte (Körperwahrnehmung, Mentalisieren, Affektregulation, Beziehungsgestaltung) – zur Beschäftigung mit der Diagnose ADHS im Erwachsenenalter und deren Bedeutung für das eigene Leben, Hilfestellungen und Austausch über Skills und den Umgang mit ADHS-spezifischen Belastungen und Hürden des Alltags.
Mentalisierungsbasierte Gruppentherapie im Einklang mit neuesten Studien, die vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung von Patient:innen in diesem Setting gezeigt haben
Die Leiterin unserer Ambulanz, Dr. Lenka Staun, sprach im Inforadio des RBB zu unserem ADHS-Schwerpunkt und über unsere Therapie sowie Studien zur Behandlung der ADHS bei Erwachsenen.
Auf Englisch spricht Dr. Lenka Staun im Podcast „Smart & Well“ über Diagnostik, Symptome, Verlauf und Behandlung der ADHS im Erwachsenenalter.
Interessierte Patient:innen können sich gerne per Mail an unser Sekretariat der Hochschulambulanz wenden. Lassen Sie uns zur Kontakaufnahme Ihre Telefonnummer zukommen, dann rufen wir Sie zurück.
Zusätzlich zu den Psychotherapien in den Richtlinienverfahren arbeiten wir in unserer Ambulanz mit einigen Schwerpunkten, die direkt an die aktuelle Forschung angeschlossen sind. Hierzu zählen: